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"Als Trainer bin ich ein absoluter Teamplayer"

Chef-Trainer Joe Enochs im Jahnzeit Titel-Interview
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Joseph Andrew Enochs ist im kalifornischen Petaluma geboren. Seine Begeisterung für den Fußball führte ihn in den 90er Jahren nach Deutschland. Mit Vereinstreue avancierte er beim VfL Osnabrück zum Rekordspieler und zur Vereinslegende. Ein besonderes Tor blieb dabei nachhaltig im Gedächtnis. Nach den Trainerstationen in Osnabrück und Zwickau ist Enochs nun in Regensburg beim SSV Jahn gelandet. 

Joe Enochs erscheint täglich als Erster am Trainingsgelände am Kaulbachweg. Vor der Arbeit versucht er sich selbst im Funktionsgebäude der Profis fit zu halten. Harte Arbeit und Leidenschaft haben ihm im Fußball, sowohl als Spieler als auch als Trainer, weit gebracht. Ein eher untypischer Karriereweg für einen US-Amerikaner zur damaligen Zeit. Die Sportbegeisterung des 52-Jährigen spürt man in jedem Augenblick. Als Chef-Trainer des SSV Jahn Regensburg geht er nun in seine erste volle Saison. Die Jahnzeit stellt Euch Joe Enochs in einem ausführlichen Interview ausführlich vor.

Joe, Fußball oder Soccer?

Fußball. In den USA bin ich mit Soccer aufgewachsen, aber als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich mich schnell angepasst (schmunzelt). 

Geboren und aufgewachsen bist Du in Pentaluma in den Vereinigten Staaten. Wie kommt man im sonnigen Kalifornien zum Fußball? Was hat deine Begeisterung ausgelöst?

Es ist typisch, dort neben den anderen beliebten Sportarten auch mit dem Fußball anzufangen. Basketball und Baseball konnte man mit Fußball kombinieren und gleichzeitig spielen. American Football fing man dort erst später an. Damals hatte ich meine Eltern als Trainer und etwas später einen Peruaner, Andy Biselach, dessen Vorfahren aus Deutschland kamen. Seine Kinder spielten mit uns und er war wirklich ein guter Trainer. Mein Bruder ist beispielsweise zur Highschool zum American Football gewechselt. Ich bin dann einfach immer beim Fußball geblieben, auch weil wir damit sehr erfolgreich waren.

Allgemein bist Du in einer sehr sportbegeisterten Familie aufgewachsen. Haben dich deine Eltern schon früh geprägt oder ermuntert Sport zu machen? Hast du dich auch in den typisch amerikanischen Sportarten versucht? 

Ich habe Baseball, Basketball und Tennis gespielt. Baseball nur bis ich 12 Jahre alt war, Basketball nur bis ich 15 Jahre alt war. Insgesamt waren wir aber schon immer eine sehr sportliche Familie. Meine Schwestern haben Basketball, Tennis und Softball gespielt. Mein Bruder hat Baseball, Football und Basketball gespielt. Sport hat uns immer sehr gutgetan. Wir spielen beispielsweise ein großes Baseballmatch mit der ganzen Familie, wenn ich zu Thanksgiving in den USA bin. Beim Fußball bin ich geblieben, weil ich mit meinen Mannschaften sehr erfolgreich war. In dieser Zeit habe ich meine Liebe zum Fußball entdeckt. Der genaue Zeitpunkt war in der 10. Klasse. Ein Team aus San Francisco hat eine Europa-Reise geplant. Ich habe mich dort gemeldet und ein Probetraining absolviert. Als ich die Zusage bekommen habe, sind wir dann einen Monat in Skandinavien unterwegs gewesen und haben insgesamt vier Turniere gespielt. Da war der Moment gekommen, dass ich immer weiterspielen wollte. In der U19 wurde ich Vize-Meister in den USA, nach meinem Highschool-Abschluss waren wir für fünf Wochen in Brasilien zum Fußballspielen, auch an der Universität habe ich weitergespielt. Mein alter Trainer Mike Lindberger hatte auch schon einmal in Deutschland Fußball gespielt. Über ihn kam dann der Kontakt zustande. Damals gab es als Vorbild unter anderem Tom Dooley, der in der Bundesliga erfolgreich war. Deutschland war damals schon ein Ziel, aber auch die Begeisterung und Erzählungen unseres Trainers spielten eine Rolle.  

Fußball wird in den USA, auch mit Hinblick auf die bevorstehende Weltmeisterschaft 2026 gemeinsam mit den Ausrichtern Mexico und Kanada, immer populärer. Wie würdest du die Entwicklung des Soccers in deiner Heimat beschreiben? Kann in den USA eine Top-Liga bzw. fußballverrückte Nation entstehen?

Lionel Messi ist kürzlich in die USA gewechselt, David Beckham einige Zeit vor ihm. Diese Verpflichtungen geben dem Fußball dort einen Schub. Ich freue mich sehr, dass sehr viele Amerikaner nach Europa gekommen sind und hier den Weg gesucht haben. Nichts gegen die MLS, aber die alltägliche hohe Qualität in Europa tut den jungen Spielern gut. Die Kombination aus der sehr guten Ausbildung in den USA und den punktuellen Spielern in den europäischen Top-Ligen gefällt mir gut und ist eine gute Mischung. Was die US-Nationalmannschaft aber immer ausgezeichnet hat, war die Mentalität. Klar werden wir qualitativ besser, aber wir dürfen unsere große Stärke nicht vergessen. Und das ist Teamgeist und Charakterstärke. 

"Ich war einfach unheimlich stolz."

Am 7. Juni 2001 solltest du ein ganz besonderes Highlight erleben dürfen: Gegen Ecuador wurdest du in die Auswahl der US-Nationalmannschaft berufen. Kannst du dich an das Spiel noch erinnern? Was geht in einem Spieler vor, wenn erstmals die Nationalhymne erklingt? Wie hast du das Spiel erlebt?  

Das war unfassbar. Ich hatte etwas Glück gehabt. Earnie Stewart ist damals ausgefallen und konnte nicht mitgenommen werden. Für ihn wurde ich eingeladen. Natürlich war ich schon 29 Jahre alt, habe aber neben vielen anderen, wie Steve Cherundolo oder Gregg Berhalter, in der 2. Bundesliga gespielt. Ich habe mich unheimlich gefreut auf die Partie. Wir waren eine Woche dort in Columbia, Ohio. Einen Tag vor dem Spiel hat der Trainer Bruce Arena mir Bescheid gegeben, dass ich spielen werde. Es war einfach überragend. Mein Bruder ist extra zum Spiel geflogen. Das war eines der besten Erlebnisse, die ich jemals als Fußballer gehabt habe. Leider hat es für mich nicht für die Weltmeisterschaft gereicht, aber trotzdem habe ich gesehen, dass ich da mithalten könnte. Ich war einfach unheimlich stolz. 

Bevor du Fußballprofi wurdest, hast du an der Sacramento State University Kriminalistik studiert. Wieso hast du dich für diesen Studiengang entschieden? War Fußball überhaupt Teil deines Karriereplans zu diesem Zeitpunkt? Welche Erkenntnisse aus deinem Studium helfen dir nun als Fußballlehrer weiter?

Ich hatte immer vor Fußball zu spielen, nur gab es damals die MLS noch nicht. Die Vorstellung vom Profi-Dasein hatte ich damals noch nicht, weil es etwas Vergleichbares noch nicht gegeben hat. In den großen, wohlhabenden Städten wie Sacramento oder San Francisco konnte man sich vielleicht etwas dazuverdienen, aber es stand außer Frage, dass man vom Fußball leben kann. Ich habe es mir immer erträumt. Neben der Universität habe ich natürlich weiter Fußball gespielt. Jedoch war es mir und meiner Mutter wichtig, dass ich ein Studium abschließe, weil man nie weiß, was passiert. Damals habe ich mich als Wirtschaftsstudent registriert. Als ich mit 17 Jahren dann auf die Sacramento State University gegangen bin, spezialisierte ich mich im Laufe des Studiums auf Kriminalistik, das dort sehr angesehen war, da dort viele ehemalige FBI-Agenten als Dozenten und Professoren lehrten. Im ersten Semester belegte ich den Kurs Introduction to Criminal Justice. Das hat mich so begeistert, dass ich den Studiengang gewechselt habe. Es war wirklich interessant, aber im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich meine Welt gewesen wäre. Ich bin froh, dass ich Fußballer geworden bin (lacht). Mein Nebenfach Soziologie hilft mir bestimmt dabei, mit Menschen umzugehen. Für mich steht an erster Stelle, neben dem taktischen und technischen Fokus, einen guten Umgang mit den Spielern und den Menschen zu pflegen. Konkret nehme ich aber mit aus dem Studium, in kniffligen und brenzlichen Situationen die Ruhe zu bewahren und sich auf das Wichtigste zu konzentrieren. Wenn wir ruhig und sachlich bleiben, treffen wir bessere Entscheidungen. Außerdem war Teamwork immer sehr wichtig. Ich versuche immer alle mitzunehmen. Philipp Tschauner,Andreas Patz und Philipp Paintner aus dem Trainerteam sind für mich wichtige Ansprechpartner und ich bin immer offen für Ideen. Als Trainer bin ich auch ein absoluter Teamplayer. 

Das gesamte Interview lest Ihr hier weiter in der multimedialen Ausgabe der Jahnzeit.

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