Erster Liga-Auswärtssieg seit April 2024: Der SSV Jahn besiegte am Sonntabend den TSV Havelse und holte dadurch eminent wichtige drei Punkte. Nach 0:1-Rückstand drehte die Jahnelf das Spiel noch in einen 2:1-Sieg, Noel Eichinger (29.) und Nico Oliveira (66.) trafen für die Regensburger.
Jahn Chef-Trainer Michael Wimmer wechselte im Vergleich zum Saarbrücken-Spiel dreimal: Geipl, Oliveira und Mätzler saßen auf der Bank. Strauss, Saller und Forkel begannen an ihrer Stelle. Die ersten Minuten waren von Abtasten beider Mannschaften geprägt. Die Jahnelf übernahm zunächst das Spielkommando, Havelse lauerte auf Fehler der Gäste. Ziegeles Rückpass geriet einen Tick zu kurz, Gebhardt klärte gerade noch vor dem hereineilenden Ilic (2.). Auf der anderen Seite bot sich dem Jahn die erste gute Chance. Müller steckte durch auf Forkel, der den Ball gerade so erreichte, aber aus kurzer Distanz an TSV-Keeper Optitz scheiterte, Eichinger nahm den Abpraller aus knapp Meter direkt - drüber (6.). Havelse hatte die rechte Regensburger Seite auserkoren und brachte eine Hereingabe von dieser Seite, Posselt schnappte sich den Ball, sein Drehschuss wurde aber von Ziegele geblockt (10.). Aytun flankte dieses Mal von links, Gebhardt kam herangeflogen, packte zunächst zu - doch die Kugel flutschte wieder aus seinen Händen. Posselt nahm den Ball an und jagte ihn unter die Latte zum 1:0 für die Gastgeber (16.). Die Jahnelf musste diesen frühen Schock erst einmal verdauen. Nach 23 Minuten sah Müller nach einem taktischen Foulspiel gegen Boujellab die erste gelbe Karte des Spiels. Der Jahn verzeichnete weiterhin mehr Ballbesitz, doch es fehlten noch die zündenden Ideen. Nach einem Chip von Fein in den Strafraum verpasste Forkel in aussichtsreicher Position den Abschluss (24.). Hottmann fackelte kurz danach an der Strafraumkante nicht lange - der Ball zischte hauchdünn drüber (25.). Ähnliches Bild auf der anderen Seite: Aytuns strammer Schuss flog ebenfalls knapp über das Tor (26.). Nach einer verunglückten Kopfballablage von Wurm zog Berger im rechten Strafraumeck ab - auch er verfehlte das Tor, dennoch kein schlechter Versuch (27.). Die Jahnelf nutzte dann auch auf der gegnerischen Seite auch einen Torwartfehler: Opitz wehrte Feins Schlenzer nach vorne weg, Eichinger staubte ab und traf zum eminent wichtigen 1:1-Ausgleich (29.). Die Partie war wieder offener, der Treffer gab der Jahnelf etwas mehr Selbstbewusstsein. Eichinger tankte sich auf der linken Seite zur Grundlinie, seine Hereingabe in den Rücken der Abwehr jagte Forkel in zentraler Position jedoch deulich über den Kasten - schade, da war mehr drin (32.). Nach einem Standard köpfte Strauss zu Wurm, der den Ball aber in die Arme von Opitz nickte (37.). Der SSV war weiter spielbestimmend, Ilic kam nach einem Konter wieder zu einer Torchance für Havelse, doch Havelses Stürmer traf nur das Außennetz (44.). In der Nachspielzeit kombinierte sich der Jahn noch einmal in die gefährliche Zone, aber Müller blieb letztlich hängen. Dann war Pause im Eilenriedestadion in Hannover - die Zuschauer sahen Duell zweier Tabellennachbarn wie zu erwarten auf tiefem Geläuf bisher kein Leckerbissen, der auf beiden Seiten mehrere Strafraumaktionen bot.
Ähnlich ausgeglichen ging es auch in den zweiten Durchgang, auch wenn die Gastgeber in den ersten Spielminuten einen Tick mehr vom Spiel hatte. Beide Mannschaften verzichteten auf zu viel Risiko, der Spielfluss wurde durch mehrere Unterbrechungen und kleinere Foulspiele unterbrochen. Nach 56 Minuten kamen Stolze & Oliveira für Bauer & Müller. Bene Saller rutschte dadurch auf die Sechser-Position, Stolze auf die rechte Schiene und Oliveira auf die linke Schiene. Ilic setzte einen Freistoß von der linken Seite ans Außennetz - keine Gefahr für das Jahn Tor (58.). Viele Zweikämpfe & Intensität in vielen Aktionen prägten nun das Spiel. Der eingewechselte Oliveira flankte von links auf den langen Pfosten, wo Stolze auftauchte und den Ball Richtung Tor bugsierte - Belkahia klärte auf der Linie (65.). Doch das Momentum war in dieser Pause auf Seiten des Jahn: Ziegele spielte einen hohen Ball hinter die Kette, Stolze brach auf rechts durch, seine flache Hereingabe verwertete am langen Pfosten Oliveira, der den Ball unter die Latte zum 2:1 setzte (66.). Havelse versuchte zu antworten: Nach einer Ecke segelte der Ball tückisch in den Fünfer, Gebhardt boxte den Ball unter Bedrängnis weg (71.). Gebhardt rutschte bei einem Rückpass weg und bereinigte die Situation kurz bevor Posselt, der ihn anlief, zur Stelle war (72.). Rein in die Crunchtime - die Jahnelf verteidigte nun leidenschaftlich, Havelse kam zunächst nicht mehr zwingend genug in den Regensburger Strafraum. Rufidis kam aus dem Rückraum nach einer Ecke zum Abschluss, traf aber einen eigenen Mann an der Hacke (87.). In einer fast neunminütige Nachspielzeit wurde es noch einmal brenzlig: Havelse warf alles nach vorne und mehrmals musste die Jahn Defensive mit großem Willen verteidigen. Boujellab setzte einen Schuss aus 20 Metern knapp am rechten Pfosten vorbei (90+5.). Posselt köpfte nach einer Kolgeci-Flanke in Gebhardts Arme (90.+8). Dann ertönte der erlösende Schlusspfiff - die Jahnelf holte tatsächlich den so lang ersehnten Auswärtsdreier. Am kommenden Wochenende geht es mit einem Heimspiel am Samstag gegen den VfB Stuttgart II (25.10.) weiter.
TSV Havelse - SSV Jahn Regensburg 1:2 (1:1)
TSV Havelse: Opitz - Riedel (80. Sommer), Plume, Belkahia (80. Paldino), Kolgeci, Aytun - Oltrogge (69. Rexhepi), Berger (56. Rufidis), Boujellab - Posselt, Ilic (69. Müller)
SSV Jahn Regensburg: Gebhardt - Saller (76. Mätzler), Ziegele, Strauss, Wurm, Bauer (56. Stolze) - Müller (56. Oliveira), Fein - Eichinger - Hottmann (76. Hermes), Forkel (90. Geipl)
Tore: 1:0 Posselt (16.), 1:1 Eichinger (29.), 1:2 Oliveira (66.)
Zuschauer: 1.012
Schiedsrichter: Niclas Rose (Satow)