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Ballverliebt

Neuzugang Carlo Boukhalfa im Porträt
· Jahnschmiede ·

Carlo Boukhalfa stand am Samstag gegen den SV Sandhausen erstmals in der Startelf des SSV Jahn und hat gleich ein Tor erzielt. Im folgenden Porträt erfahrt Ihr mehr darüber, wie der Leihspieler vom SC Freiburg tickt.

 

Als feststand, dass sie beide zur neuen Saison zum SSV Jahn Regensburg wechseln würden, haben Konrad Faber und Carlo Boukhalfa in Freiburg die Spotify-App geöffnet und nach Liedern zu ihrem neuen Verein gesucht. Als erstes gefunden haben sie das Jahn Lied von Bäff laut aufgedreht und schnell mitgesungen. Aus dem Teamumfeld ist zu hören, dass die beiden durchaus angetan waren vom Jahn Lied. „Auch wenn es anfangs durchaus schwer war, alles zu verstehen“, wie Boukhalfa, der sonst musikalisch eher im Hip-Hop und französischen Rap daheim ist, mit einem Augenzwinkern sagt. Für einen Freiburger ist es im ersten Moment eben nicht ganz einfach, sich in der Oberpfalz sprachlich zurechtzufinden. „Inzwischen verstehe ich aber doch alles halbwegs“, sagt Boukhalfa und lacht.

 

Er ist, nachdem er vergangene Saison mit dem SC Freiburg II Meister in der Regionalliga Südwest geworden und damit in die 3. Liga aufgestiegen ist, für eine Saison von Freiburg an den SSV Jahn verliehen. Dass er mit Konni Faber einen Teamkollegen mitgebracht hat, erleichtere die Eingewöhnung schon ein bisschen, sagt er. „Ein bekanntes Gesicht im Team zu haben, macht vieles einfacher“, sagt er über seinen alten und neuen Teamkollegen, der wie er ein gebürtiger Freiburger ist und lange im Nachwuchs des SC Freiburg ausgebildet wurde.

 

"Erfolgsfaktor" Teamchemie

 

Allgemein sei es aber nicht schwer, sich im Jahn Team zu integrieren. „Hier sind alle sehr offen und machen es einem leicht, sich wohlzufühlen. Hier gibt es auch keine Grüppchen, jeder kann mit jedem“, schätzt er ein. Etwas, das auch bei der zweiten Freiburger Mannschaft letzte Saison der Fall gewesen sei. „Und meiner Meinung nach ist das ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor, dass man wirklich als Mannschaft und als Einheit auftritt, dass man eine gute Teamchemie hat.“

 

Was ein erfolgreiches Team zudem auszeichnet? „Der absolute Wille, ein Siegeswille. Dass man nicht nur spielt um zu spielen, sondern spielt um zu gewinnen“, findet Boukhkalfa. Und weiter: „Dass man auch schlechtere Phasen, die es immer wieder mal gibt im Sport, durchsteht, und sein Ziel dabei nicht aus den Augen verliert.“

 

Sein Ziel hat auch Boukhalfa klar vor Augen. Deshalb folgt nun der Schritt nach Regensburg. „Ich sehe hier die Chance, mich in der 2. Bundesliga zu beweisen. Hier haben viele junge Spieler die Chance bekommen, zu spielen.“ Die Jahn Spielidee passt dabei sehr gut zu seinem Spiel, findet Boukhalfa. „Offensives vorpressen, voll draufgehen, dass auch das Mittelfeld mit angreift, das liegt mir.“

 

Variabel in Mittelfeld und Angriff

 

Kein Wunder, schließlich war Boukhalfa früher selbst einmal Stürmer und kann auch heute noch im Angriff und im Mittelfeld quasi jede Position spielen. Am liebsten spielt er inzwischen aber im Mittelfeld, sagt er. Ob auf der Sechs oder auf den Zehnerpositionen, sei ihm dabei egal. Betrachtet man seinen Spielstil, dann verwundert auch Boukhalfas Lieblingsspieler nur wenig: Zinedine Zidane. Als Kind, erinnert sich der 22-Jährige, hat er sich immer die Tricks von Zidane auf Youtube angeschaut. Dann ging’s raus auf den Bolzplatz und die Tricks wurden versucht nachzumachen.

 

Boukhalfas Vorteil dabei: Direkt neben der Wohnung der Familie gab es einen Bolzplatz. „Es gibt wohl keinen Ort, an dem ich in meiner Kindheit öfter und länger war“, schätzt er ein. Nach der Schule ging es direkt auf den Bolzplatz, bis das Training im Verein anstand, und manchmal sogar nach dem Training nochmals. „Damals habe ich einfach nur gespielt, weil es mir unheimlich viel Spaß gemacht hat“, blickt er zurück.

 

Dabei war sein Weg zum Fußball keineswegs vorgezeichnet. Boukhalfa hat drei Geschwister, die allesamt älter sind als er: Bruder Marlon (28) sowie seine beiden Schwestern Camilla (35) und Felicitas (38). Weder die Geschwister noch die Eltern waren im Fußball aktiv. „Ich war aber schon als kleines Kind ballverliebt“, sagt Boukhalfa. Mit fünf ist er in seinen ersten Verein PTSV Jahn Freiburg eingetreten – man könnte mutmaßen, sein Weg zum SSV Jahn war ab diesem Zeitpunkt vorgezeichnet. „Von da an ging es nicht mehr ohne Fußball“, sagt Boukhalfa.

 

Mit 13 zum SC Freiburg

 

Schnell zeichnete sich auch ab, dass der junge Carlo viel Talent hatte. Mit 13 folgte der Wechsel zum SC Freiburg. Zunächst hatte er ein Jahr lang immer wieder mittrainiert, um dann fest aufgenommen zu werden. „Als der Anruf kam, habe ich mich unfassbar gefreut“, erinnert sich Boukhalfa. „Alles war professioneller, es war sehr aufregend.“ Statt ein- oder zweimal in der Woche standen nun vier bis sechs Einheiten auf dem Wochenplan. „Eine riesige Umstellung“, sagt Boukhalfa.

 

Seine Entwicklung lief in den Jugendjahren allerdings nicht reibungslos. „Wie jeder junge Spieler hatte auch ich Schwankungen. Es gab Hochs und Tiefs, ich habe nicht immer gespielt“, sagt Boukhalfa. Dazu kam die Schule. Er ging aufs Gymnasium, hatte Nachmittagsunterricht und dann noch den Fußball. „Das ist für einen 15-Jährigen sehr, sehr viel“, blickt er zurück. Die Folge war, dass Boukhalfa mit 16 auf die Realschule wechselte, dort den Abschluss machte und ihm Schule und Fußball wieder einfacher fielen. Und ab der Freiburger U19, so Boukhalfa, „ging die Entwicklung dann nur noch nach oben.“ Was auch mit seine Einstellung zu tun hatte: „Ab dieser Phase habe ich gemerkt, dass es wirklich klappen könnte, Profi zu werden. Dann habe ich alles noch einen Tick ernster genommen und noch professioneller gelebt und gearbeitet.“

 

Der Lohn: Im zweiten A-Jugend-Jahr, als er gerade einmal 18 Jahre alt war, durfte Boukhalfa erstmals unter Christian Streich mit den Profis trainieren. Später war er dann auch mal im Trainingslager und nach der Corona-Unterbrechung fest im Profitraining mit dabei. Für ihn etwas ganz Besonderes, gerade weil es bei seinem Heimatverein war. Im September 2020 folgte sein Profidebüt, als er in der Halbzeit des DFB-Pokal-Spiels bei Waldhof Mannheim eingewechselt wurde. „Ich war natürlich mega aufgeregt“, blickt Boukhalfa zurück. Am Ende stand ein 2:1-Sieg der Freiburger und damit ein erfolgreiches Profidebüt.

 

Rückschlag Verletzung

 

Auch in der Bundesliga war Boukhalfa sieben Mal im Freiburger Kader. Dann verletzte er sich. Leistenprobleme. Ein Rückschlag und eine schwere Zeit. Zumal zunächst lange nicht klar war, was genau fehlte. „Ich hatte Schmerzen, wusste aber lange nicht, was genau los war. Das war für den Kopf sehr schwierig“, blickt Boukhalfa zurück. Nach einiger Zeit fand er einen Spezialisten, der die Verletzung diagnostizieren konnte und ihn schon eine Woche später operierte. Dann ging es bergauf und heute merkt Boukhalfa nichts mehr von der Verletzung. Rückblickend, sagt er, hat er in dieser Phase eine innere Stärke entwickelt. „Und den inneren Willen, noch stärker zurückzukommen.“ Er glaubt, durch diese Erfahrung mental gefestigter zu sein.

 

Im April feierte er sein Comeback, für die zweite Freiburger Mannschaft in der Regionalliga gegen den TSV Steinbach. Elf Spiele bestritt er noch bis zum Saisonende. Auch im vorletzten Spiel stand er auf dem Platz. Die Freiburger brauchten noch einen Punkt für den sicheren Aufstieg in die 3. Liga. Elversberg führte zunächst – bis zur 56. Minute. Dann eroberte Boukhalfa im Mittelfeld den Ball, spielte weiter zu Kevin Schade und lief einfach durch in den Strafraum. Der Ball kam wieder zu ihm und er verwandelte eiskalt zum 1:1. Ausgleich. Punkt. Aufstieg.

 

Es war nicht das erste wichtige Tor in Boukhalfas Karriere. Im Finale des Junioren-DFB-Pokals schoss er für die Freiburger A-Junioren schon einmal das entscheidende Tor zum Titelgewinn gegen Kaiserslautern. Carlo Boukhalfa, ein Mann für die wichtigen Tore.

 

Vorfreude auf die 2. Bundesliga

 

Nun freut sich der Freiburger mit mütterlicherseits algerischen Wurzeln „riesig“ auf das Abenteuer 2. Bundesliga. Was die Jahnfans von ihm erwarten können? „Immer vollen Einsatz“, verspricht er. Sein Ziel ist es, sich in dem Jahr beim Jahn weiterzuentwickeln und möglichst viel zu spielen. Auch seine Torgefahr will er in Regensburg einbringen, was er mit seinem Treffer bei seinem Startelfdebüt gegen den SV Sandhausen am zweiten Spieltag gleich unter Beweis gestellt hat.

 

Für den Jahn ist Boukhalfa nun auch erstmals aus seinem gewohnten Umfeld raus. Erstmals weg von Familie und Freunden zu sein, sei nicht einfach, er freut sich aber dennoch auch ein Stück weit darauf, eine neue Stadt und ein neues Umfeld kennenzulernen. Neben dem Platz beschreibt er sich als „relativ einfachen Typ“. Er gehe gerne mal in der Stadt Kaffee trinken oder etwas Essen, lasse es gerne etwas ruhiger angehen. Er koche aber auch selbst sehr gerne, da er gerade als Profifußballer auch auf seine Ernährung achten muss. „Mittlerweile kann ich auch ganz ordentlich kochen“, sagt er, der sich zum Beispiel gerne mal Zucchini und Süßkartoffeln mit Lachs zubereitet.

 

Und wenn er nicht in der Küche steht, dann verbringt er gerne Zeit mit Freunden und Familie. Besonders auch mit seinen drei Neffen und zwei Nichten, die allesamt in Freiburg leben und die Carlo Boukhalfa mit Sicherheit aus der Ferne die Daumen drücken, dass er und der Jahn eine erfolgreiche Saison hinlegen. Dann würde es auch öfter einen passenden Anlass geben, um das Jahn Lied von „Bäff“ laut aufzudrehen.

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