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"Definiere mich nicht nur über Tore"

Stürmer Andreas Albers im Interview
· Jahnschmiede ·

Stürmer Andreas Albers hat kürzlich seinen Vertrag um zwei weitere Jahre bis zum Sommer 2024 verlängert. Darum geht es im Interview mit dem Jahn Angreifer, aber auch über seine bisherige Zeit in Regensburg und beim Jahn, die gestiegene Torgefahr der Jahnelf und die Fortschritte bei der deutschen Sprache.


Andreas, du hast kürzlich deinen Vertrag beim SSV Jahn um zwei Jahre verlängert und bleibst bis 2024 in Regensburg. Was hat aus deiner Sicht für diese Verlängerung gesprochen?

Andreas Albers: Da gibt es zunächst natürlich die sportlichen Gründe. Für mich ist es sportlich eine sehr interessante Herausforderung hier in Regensburg. Wir spielen in einer tollen Liga, jedes Wochenende messen wir uns mit einem spannenden Gegner. Zudem gefällt mir auch meine Rolle innerhalb der Mannschaft. Ich übernehme durch meine Erfahrung ein bisschen mehr Verantwortung und das ist eine schöne Herausforderung für mich, diese Erfahrung an die Mitspieler weiterzugeben. Ich finde, dass wir sportlich auf einem guten Weg sind und uns die letzten Spielzeiten über gut entwickelt haben. Ich sehe aber auch noch viel Potenzial in der Mannschaft und habe Lust darauf, dass wir das gemeinsam aus uns herausholen.

 

Du bist neben dem Fußballer auch zweifacher Familienvater. Inwieweit hat das bei deiner Entscheidung eine Rolle gespielt?

Albers: Natürlich muss man das berücksichtigen, wenn man eine Familie mit zwei kleinen Kindern hat. Man muss überlegen, wie es mit dem Kindergarten und der Schule funktioniert und ob sich die Kinder wohlfühlen. Aber auch hier war es letztlich eine leichte Entscheidung. Wie für alle anderen auch war die Corona-Zeit nicht so einfach. Ich hoffe, dass wir das überstanden haben und inzwischen fühlen wir uns als Familie in Regensburg richtig wohl. Auch deshalb war die Entscheidung einfach, noch ein paar Jahre hier zu bleiben.

 

Du hast deine Rolle innerhalb der Mannschaft angesprochen. Wie hat sich diese denn im Verlauf deiner bisherigen Zeit beim Jahn verändert?

Albers: In meiner ersten Saison hier war für mich alles neu und ich musste mich erst einmal anpassen. Da war es super, dass ich mit Marco Grüttner einen erfahrenen Mitspieler und Kapitän neben mir hatte. Er hat mir sehr viel geholfen, auf dem Platz wie außerhalb. Deshalb konnte ich mich einfach darauf fokussieren, Fußball zu spielen. Als Marco vergangene Saison dann nicht mehr da war, war es ein Übergangsjahr, in dem ich lernen musste, diese Verantwortung zu übernehmen. Das hat manchmal gut und manchmal weniger gut geklappt. Genau das ist aber diese Herausforderung, die ich vorhin meinte. Es reizt mich, hier immer mehr Verantwortung zu übernehmen. Diese Saison haben wir viele neue Offensivspieler und man muss immer wieder helfen und Kleinigkeiten ansprechen. Das gefällt mir als – für Fußballerverhältnisse – altem Spieler: meine Erfahrung einzubringen und an die Mitspieler weiterzugeben.

 

Du sprichst von einem „Übergangsjahr“: Was hast du vergangene Saison gelernt beziehungsweise was machst du heuer anders als letzte Spielzeit?

Albers: Ich spreche viel mehr. Wenn man mich auf dem Platz beobachtet, dann deute und gestikuliere ich noch mehr. Aber auch im Alltag ist es wichtig, auf dem Trainingsplatz immer wieder mit den Mitspielern zu reden und zu korrigieren. Ich habe unsere Spielweise inzwischen verinnerlicht und weiß genau, wie die Abläufe sind. Das muss ich immer und immer wieder an die Mitspieler weitergeben.

 

Das scheint zu funktionieren, weil in dieser Saison deine Nebenleute plötzlich auch das Toreschießen für sich entdeckt haben…

Albers: Ich weiß nicht, ob das der Grund dafür ist (lacht). Definitiv haben wir uns aber als Mannschaft weiterentwickelt und sind mit dem Ball sehr gut unterwegs. Das bedeutet auch, dass wir unser Spiel ein bisschen höher auf den Platz bringen können. Das wiederum bringt mit sich, dass wir näher am gegnerischen Tor sind und das bringt Möglichkeiten für Abschlüsse in der Nähe des Strafraums, von wo wir am Anfang der Saison viele Tore gemacht haben.

 

Ein bisschen provokant gefragt: Warum hat es bei dir so lange bis zum ersten Ligatreffer gedauert? Wolltest du den Mitspielern erst einmal den Vortritt lassen?

Albers: (schmunzelt) Nein, das war nicht mein Plan. Es ist schwer zu sagen, warum es etwas länger gedauert hat. David Otto und ich haben am Anfang der Saison viel vorne drin gearbeitet und viel investiert, um die Bälle festzumachen. Das bedeutet wiederum, dass wir unsere Zehner und Sechser in bessere Positionen bringen konnten. Die waren dann auch effektiver als letzte Saison. Deswegen haben sich die Chancen etwas hin zu den anderen Spielern verschoben. Aber jetzt bin ich wieder dran zu treffen und hoffentlich geht das für uns alle so weiter.

 

Deinen ersten Treffer hast du dir mit dem 3:2 in letzter Minute gegen Aue für einen sehr wichtigen Moment aufgehoben…

Albers: Ja, das war natürlich sehr wichtig. Ich hatte aber auch schon die Möglichkeiten, früher in der Saison ein Tor zu machen. Das erste Tor ist für einen Stürmer immer wichtig – das war auch letzte Saison so, als wir 1:0 gegen Karlsruhe gewonnen haben. Dann kann man etwas entspannter und mit mehr Ruhe agieren. Das ist wichtig für einen Stürmer.

 

Du hast aber auch öfter gesagt, dass du dich auch in der Phase ohne eigenes Tor nicht verrückt gemacht hast.

Albers: Das stimmt. Natürlich will man als Stürmer immer treffen, aber ich bin niemand, der sich nur über seine Tore definiert, sondern für den die Arbeitsleistung an erster Stelle steht. Wenn man dann noch bei den erzielten Toren in der Liga weit oben steht, dann ist das natürlich noch einfacher, nicht zu viel darüber nachzudenken.

 

Die Mannschaft wirkt torgefährlicher als noch in der letzten Saison. Warum ist das deiner Meinung nach so?

Albers: Wir waren immer gegen den Ball sehr eklig und schwer zu bespielen. Jetzt müssen die Gegner nicht nur aufpassen, wenn sie den Ball haben, sondern auch, wenn wir den Ball haben. Da können wir mittlerweile auch besser „zocken“. Die Balance zwischen kurzen Bällen und unserer eigentlichen Spielweise, sehr schnell vertikal in die Spitze zu spielen, funktioniert im Moment immer besser. Wir können die Gegner dadurch ein bisschen mehr rauslocken und bekommen ein bisschen mehr Platz zwischen den Ketten, aber auch in der Tiefe. Das haben wir in vielen Spielen gut ausgenutzt. Im Moment sind wir nicht nur eklig gegen den Ball, sondern auch mit dem Ball.

 

Wie viel Selbstvertrauen gibt euch der gute Saisonstart, merkt man das in der täglichen Arbeit?

Albers: Die Stimmung ist natürlich gut. Es ist aber nicht so, dass die Tabellenposition viel verändert hat bei uns. Wir dürfen nämlich nicht vergessen, was unsere Spielweise ausmacht und was uns so eklig zu bespielen macht. Das fängt immer damit an, dass wir viel gegen den Ball arbeiten. An erster Stelle muss immer unsere Leistung stehen, in jedem Training und in jedem Spiel. Aber klar, mit dem Ball zeigt sich das Selbstvertrauen schon. Denn wir sind in der Lage, viele Chancen zu kreieren. Man weiß als Stürmer, dass man in einem Spiel auf jeden Fall ein, zwei gute Gelegenheiten haben wird.

 

Der Jahn ist deine erste Auslandsstation. Wie hast du den deutschen Fußball vor deinem Wechsel wahrgenommen und wie hast du ihn in den vergangenen Jahren dann tatsächlich kennengelernt?

Albers: Der deutsche Fußball gilt in Dänemark als richtiger Powerfußball, es geht schnell in beide Richtungen. Der deutsche Fußball hat mir immer gut gefallen, besser auch als zum Beispiel der englische Fußball. Jetzt bin ich in einem Verein, der diesen Powerfußball spielt und lebt. Das gefällt mir richtig gut. Gerade als Stürmer will man, dass viele Bälle in den Strafraum kommen durch Flanken oder lange Bälle, dass schnell in die Spitze gespielt wird. Mein Eindruck vom deutschen Fußball war vor meinem Wechsel nicht falsch, es war für mein Spiel aber schon ein bisschen schwer, mich anzupassen.

 

Was genau meinst du damit?

Albers: Vor allem das Tempo. Der dänische Fußballer ist viel mehr von Taktik geprägt. Statt in den Zweikampf zu gehen, wird dort eher die Linie zugemacht. Immer wieder den Zweikampf zu suchen, kostet mehr Kräfte. Es gibt hier mehr und längere Sprints, das Umschalten passiert häufiger und geht schneller. Das Tempo in Deutschland ist höher und kostet mehr Kräfte.

 

Sprechen wir zum Abschluss noch einmal über das Leben abseits des Fußballs. Wie kann man sich den Alltag deiner Familie hier vorstellen, wie habt ihr euch eingelebt?

Albers: Wir haben zunächst ein Reihenhaus in einer guten Lage gefunden mit vielen Familien mit Kindern in der Nähe. Über unseren Garten haben wir Zugang zu einem Innenhof, wo sich die Kinder auch mit anderen Kindern treffen können. Dieses Haus war und ist für uns sehr wichtig, dadurch haben wir andere Leute und Eltern kennengelernt. Im Moment fühlen wir uns dort richtig wohl.

 

Du sprichst inzwischen sehr gutes Deutsch. Wie sieht es da bei deinen Kindern aus, erzieht ihr sie zweisprachig?

Albers: Ja. Unsere große Tochter ist jetzt fünf und spricht natürlich Dänisch, sie spricht und versteht aber auch alles auf Deutsch. Bei der Kleinen kommen auch immer mehr Wörter auf Deutsch hinzu und man hört den ganzen Tag: ‚Guck mal, guck mal.‘ Für die Kinder ist es ganz normal, dass sie auch Deutsch sprechen.

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