Um die vielen Neuzugänge besser kennenzulernen, stellen wir Euch die neuen Gesicher der Jahnelf in den nächsten Wochen ausführlicher vor. In einem kurzen Portät zeichnen wir ihren Karriereweg nach, was sie privat auszeichnet und warum sie sich für den SSV Jahn entschieden haben. Diesmal über Jahn Angreifer Noel Eichinger.
Erst spät entdeckte der SV Wehen Wiesbaden den jungen Noel Eichinger, der bis dahin in seinem Jugendverein TSG 1846 Mainz-Bretzenheim spielte. Erst zur U17 ging es 2017 für den damals 16-Jährigen in ein professionell geführtes Nachwuchsleistungszentrum. Besser hätte es dort für ihn anfangs dann auch nicht laufen können: Er setzte sich gegen die Konkurrenz durch, stieg zum Stammspieler auf und war in der Aufstiegsrelegation in die U17 Bundesliga der entscheidende Mann. Eichingers schönster Moment war eben jener Aufstieg, den er bis heute mit seinen damaligen Teamkollegen zelebriert. “Es war einfach eine richtig coole Stimmung in der Mannschaft. So wie ich mich da gefreut habe, habe ich mich noch nie gefreut”, erinnert sich Eichinger. In den entscheidenden zwei Spielen gegen Phönix Schifferstadt erzielte er drei Tore und bereitete ein weiteres vor.
Doch so rosig lief es nicht immer. Der Start in die U19 verlief holprig. Corona und eine Verletzung zu einem ungünstigen Zeitpunkt ließen den damals 18-Jährigen verzweifeln. “Es war einfach sehr bitter. So verpasste ich die Chance, mich zu zeigen”, sagt er nun im Nachhinein. Nachdem er bei Wehen Wiesbaden keinen Vertrag mehr erhielt, ging er den Schritt in die Oberliga zu Wormatia Worms. Der Traum vom Profifußball war noch nicht ausgeträumt. So gab Eichinger nicht auf und konnte in seiner zweiten Saison 2021/22 so richtig durchstarten. In 19 Spielen gelangen ihm neun Tore und zehn Vorlagen. Auch in der anschließenden Aufstiegsrunde konnte er die Leistungen bestätigen und war in zwölf Einsätzen an siebzehn Toren direkt beteiligt. “Auch bei Worms war es in der ersten Saison nicht leicht”, gab Eichinger zu, der mit einer Schultereckgelenkssprengung fast fünf Monate raus war: “Im zweiten Jahr hat dann alles funktioniert und ich hatte großen Spaß.” Mit Wormatia Worms ist er dann 2022 in die Regionalliga aufgestiegen. Für Eichinger persönlich ging es eine Etage höher weiter. Er wechselte zum FSV Zwickau in die 3. Liga.
Mit den Schwänen spielte er sogar im Juni 2022 bereits in Regensburg am Sportpark Kaulbachweg, als es in einem Freundschaftsspiel gegen die Jahnelf ging. “Dort wurden uns allerdings die Grenzen aufgezeigt”, sagt Eichinger mit einem Schmunzeln. Es war ein guter Start in die 3. Liga, die er hingelegt hatte. “Besser hätte es nicht laufen können”, sagt er selbst. Im ersten Spiel gegen den Halleschen FC schoss er direkt ein Joker-Tor und auch in den weiteren Partien präsentierte er sich gut. Ein unglücklicher Mittelfußbruch im Training ohne Gegnerkontakt führte zu einer Pause von neun Wochen. “Aus dieser Zeit muss man das Beste draus machen. Etwas anderes wäre nicht angebracht”, erklärt Eichinger, der sich Basketball-Legende Kobe Bryant zum Vorbild genommen hat.
Nach dem Abstieg mit dem FSV Zwickau schlägt Eichinger nun ein neues Kapitel beim SSV Jahn Regensburg auf. “Der Verein, die Anlage und die Menschen hier in der Stadt haben mich direkt überzeugt”, sagt der 22-Jährige. Mit Oscar Schönfelder, mit dem er gemeinsam die Schulbank gedrückt hat, kannte er direkt jemanden, was für ihn die Ankunft deutlich erleichterte. Eichinger überrascht, wie schnell die Teamkollegen mittlerweile zusammengewachsen sind: “So etwas habe ich noch nie erlebt.” In der Domstadt will er nun auch neben dem Platz erfolgreich sein. “Beim SSV Jahn will ich erstmal Anschluss finden, mich an die neue Umgebung gewöhnen und fußballerisch das Bestmögliche rausholen”, sagt Eichinger zu seinen Zielen.