Der SSV Jahn trifft am 17. Spieltag auf den SC Freiburg II. In Folge des tragischen Todesfalls von Jahn Profi Agyemang Diawusie bestreitet der SSV Jahn nach ausführlichem und ergebnisoffenem Austausch mit dem engsten persönlichen und familiären Kreis des verstorbenen Spielers am Sonntag im besonderen Andenken an den 25-Jährigen das Heimspiel.
Zu Beginn der Pressekonferenz gab Achim Beierlorzer hierzu ein Statement ab:
“Am Dienstag, dem 28.11.2023 ist unser Spieler Agyemang Diawusie im Alter von 25 Jahren an einem plötzlichen Herztod, mutmaßlich ausgelöst durch einen Virusinfekt mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung, verstorben. Wir alle beim SSV Jahn sind fassungslos und bestürzt und können das Geschehene kaum begreifen. Dennoch hat sich der SSV Jahn Regensburg mit allen Beteiligten in einem intensiven und ergebnisoffenen Austausch darauf verständigt, das Spiel gegen den SC Freiburg II am Sonntag hier im Jahnstadion Regensburg im besonderen Gedenken an Agy Diawusie auszutragen. Wir bedanken uns für die große Anteilnahme der gesamten Fußballgemeinschaft. Wir bitten weiterhin darum, die Privatsphäre des persönlichen Umfelds von Agy Diawusie zu respektieren. Außerdem werden wir beim SSV Jahn keine weiteren Auskünfte über den Tod von Agy Diawusie erteilen.”
Zudem sprach Joe Enochs auf der Pressekonferenz vor dem Spiel über …
… den kommenden Spieltag: “Jeder kann sich vorstellen, wie schwer es ist, sich auf das Spiel vorzubereiten. Trotzdem ist es unser Job. Freiburg, obwohl sie in der Tabelle weiter unten stehen, besitzt eine spielstarke Mannschaft. Sie haben im Sommer einen großen Umbruch bewältigen müssen und den Kader fast ausschließlich mit jungen Spielern aufgefüllt. Sie spielen einen sehr guten Fußball, haben aber bisher noch keine entsprechenden Ergebnisse eingefahren. Ich bin mir sicher, dass sie mit Trainer Thomas Stamm, den ich sehr schätze, und mit den entwicklungsfähigen Spielern ihren Weg finden und am Ende eine gute Chance auf den Klassenerhalt haben werden. Deshalb gilt es für uns, wieder unsere Stärken ins Spiel einzubringen und mit aller Macht zu versuchen, das Spiel zu gewinnen.”
… die Herangehensweise gegen den SC Freiburg II: “Wir haben den SC Freiburg II intensiv beobachtet, dennoch ist jedes Spiel anders. Es kommt eine Mannschaft auf uns zu, die trotz weniger Ballbesitz stets gefährlich werden kann. Ich erwarte eine starke Mannschaft. Wir müssen gut gegen den Ball stehen und die Räume klein halten. Freiburg spielt in einem ähnlichen System wie Dresden. Mit einem 4-3-3 mit zwei spielstarken Achtern versuchen sie über die Außenbahn es in 1-gegen-1-Situationen aufzulösen. Mit Maximilian Breunig und Hamadi Al-Ghaddioui warten in der Sturmspitze zwei Brecher, die viele Wege vor das Tor machen. Deshalb müssen wir gut gegen den Ball spielen und dann unsere Stärken ins Spiel bringen.”
… das Aufeinandertreffen der Brüder Breunig: “Louis freut sich schon lange auf das Duell mit seinem Bruder. Er will seine Klasse gegen ihn zeigen. Es wird trotzdem eine schwierige Aufgabe für uns alle. In der Sturmspitze, aber auch auf der Achterposition, auf der er mehrfach eingesetzt wurde, besitzt er viele Stärken. Maximilian Breunig bringt eine enorme Körpergröße und Wucht mit. Zudem strahlt er viel Spielwitz aus und weiß, wo das Tor steht. Deswegen müssen wir alle eine gute Leistung zeigen, wenn wir ihn ausschalten wollen.”
… das Innenleben der Jahnelf: “Ihr könnt Euch vorstellen, wie es in der Mannschaft aussieht. Jeder Mensch geht anders mit der Trauer um. Wir als Verein haben den Jungs Freiraum gegeben, um für sich einen Weg zu finden, mit dieser tragischen Situation umzugehen. Manche suchen den Kontakt zu den Mitspielern und dem Trainerteam, andere eher zur Familie. Jeder bekommt den nötigen Raum, um zu trauern und zu heilen. Es gestaltet sich sehr schwer. Für das Spiel definitiv ausfallen werden Eric Hottmann (Knieverletzung) und Rasim Bulic (Gelbsperre).”
Achim Beierlorzer ergänzt: “Der Austausch, der ergebnisoffen gestaltet wurde, ging von allen Beteiligten in die Richtung, dass wir alle für Agy Diawusie dieses Spiel spielen wollen, sowohl Freunde und Familie, als auch die Mannschaft. Alle Spieler haben uns mitgeteilt, bei diesem Spiel dabei sein zu wollen. Natürlich kann sich die Gefühlslage bei manchen noch ändern. Jeder kann sich vorstellen, dass es ein sehr emotionaler Spieltag wird. Wir sind für alle Herangehensweisen weiterhin offen und geben unseren Spielern die nötigen Freiräume.”