Klaus Gjasula ist mit seinen 35 Jahren und über 300 Pflichtspielen der erfahrenste Spieler im Kader von Rot-Weiss Essen. Sein Trainer Uwe Kohschinat bezeichnete ihn zuletzt als “Anker” seiner Mannschaft und gab ihm für die Partie beim SSV Jahn eine Stammplatzgarantie. Die Jahnzeit-Redaktion hat mit Gjasula für die Jahnzeit-Ausgabe im September ein Interview geführt.
Jahnzeit: Klaus Gjasula, mit einem Sieg, zwei Unentschieden und einer Niederlage ist RWE mit einer ausgeglichenen Bilanz in die Drittliga-Saison gestartet. Wie bewerten Sie den Saisonstart?
Klaus Gjasula:Wir hatten mit dem Auftaktspiel gegen 1860 München direkt ein emotionales Highlight, wo, im Nachhinein betrachtet, schon mehr drin gewesen ist. Beim Spiel in Havelse haben wir uns das Leben selbst unnötig schwer gemacht. Ich denke, das Spiel in Wiesbaden hat gezeigt, welche mentale Stärke unser Team besitzt. Natürlich haben wir bisher nicht das Optimum herausgeholt, aber die Mannschaft hat in allen Spielen gezeigt, wozu sie in der Lage sein kann. Die Liga ist extrem eng, das hat uns auch das Spiel gegen Aachen gezeigt. Wenn wir nicht zu 100 % das abrufen, was uns stark macht, wird das sofort bestraft. Da müssen wir wieder hinkommen. Wenn wir geschlossen auftreten, wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen.
Welche Schlüsse ziehen Sie daraus für den weiteren Verlauf und woran wird explizit in der Länderspielpause gearbeitet?
Klar ist: Jedes Spiel beginnt wieder bei Null und wir müssen uns alles neu erarbeiten, um erfolgreich sein zu können. Wir haben die Länderspielpause intensiv genutzt, um bestmöglich vorbereitet zu sein auf das nächste Spiel.
Nach der 2:3-Niederlage hat Ihr Trainer Uwe Koschinat davon gesprochen, dass Sie als Anker für die Mannschaft unentbehrlich seien. Wie sehen Sie ihre Rolle innerhalb des Teams?
Ich denke, ich kann der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen. Aber niemand kann alleine das Spiel gewinnen. Jeder muss auf dem Platz für den anderen durchs Feuer gehen und sich zerreißen.
Welche Ziele verfolgen Sie in dieser Spielzeit?
Meine Ziele decken sich mit denen des Vereins: Wir wollen eine bessere Hinrunde spielen als in der vergangenen Saison und unsere Spielidee weiter verfestigen. In der vergangenen Rückrunde haben wir eine gute Entwicklung genommen und konnten uns unten herauskämpfen.
Mit 35 Jahren sind Sie der Dienstälteste im Kader. Wie wollen Sie Ihre Erfahrungen auch außerhalb des Platzes einbringen?
Natürlich gehöre ich mit 35 Jahren nicht mehr zu den Allerjüngsten. Wir haben viele gute junge Spieler, die den nächsten Schritt gehen wollen. Dabei stehe ich ihnen zur Seite, sowohl auf als auch neben dem Platz.
Auch Ihr älterer Bruder Jürgen hat es in den Profifußball geschafft. Welche Rolle spielte der Fußball in Ihrer Familie und wie war Ihre Beziehung zu Ihrem Bruder?
In unserer Familie spielt Fußball eine sehr große Rolle. Von Klein auf ging es immer nur um Fußball. Mein Vater ist da immer vorangegangen, weil er sehr fußballverrückt ist. In unserer Familie gab es in der Vergangenheit in Albanien schon einige Fußballprofis. Und mein Bruder war für mich schon immer mein Vorbild. Er hat kleinen Jungs aus unserer damaligen Gegend in Freiburg gezeigt, dass es jemand von der Straße in den Profifußball schaffen kann, und das hat uns allen Mut gegeben. Er war immer für mich da, wann immer ich ihn gebraucht habe. Für mich gibt es keinen besseren großen Bruder.
Im kompletten Jahnzeit-Interview lest ihr, welche Stationen Klaus Gjasula in seiner langen Karriere besonders geprägt haben, wie er abseits des Platzes tickt und was er vom Spiel im Jahnstadion Regensburg erwartet. Holt Euch jetzt die neue Ausgabe im Stadionumlauf oder im Jahn Fan- und Onlineshop.