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Faber über Freunde, Familie und den SSV Jahn

Jahnzeit Titel-Interview
· Profis ·

Die Jahnzeit-Redaktion traf sich Mitte November mit Konni Faber in seinem Lieblingsrestaurant, einem kleinen, versteckten Italiener in der Regensburger Altstadt. Der 26-Jährige begrüßte die Betreiber, als würden sie zu seiner Familie gehören. Man merkt direkt, der offene Konni Faber findet schnell Anschluss. Als einer der Spieler, die nach dem Abstieg in der vergangenen Saison 22/23 beim SSV Jahn Regensburg geblieben sind, hat er es sich zur Aufgabe gemacht, mehr Verantwortung zu übernehmen. Warum er so ein offener und herzlicher Mensch geworden ist und was den aktuellen Teamgeist der Jahnelf auszeichnet, versuchte Konni Faber der Jahnzeit-Redaktion bei einer Portion Spaghetti Carbonara, die er geschnitten aß, zu erklären. Hier lest Ihr einen Ausschnitt aus dem Interview. Das gesamte Stück lest Ihr hier in der multimedialen Ausgabe der Jahnzeit. 

Für deine lockere und exzentrische Art bist Du bekannt und beliebt. Woher kommt diese Charaktereigenschaft?

Meine Mutter sagt, dass ich diese Energie schon immer in mir hatte. Ich war früher für meine zwei älteren Geschwister wie eine Puppe (lacht). Sie haben alles mit mir gemacht, musste überall mitspielen und sie haben mich auch einmal in einen Turnanzug gesteckt (lacht). Bei uns zuhause war immer etwas los, immer Action. Es kann gut sein, dass es daher kommt. Meine Mutter ist sehr sportbegeistert, meine Schwestern haben Leistungsturnen gemacht. Meine Familie war zudem sehr musikalisch, weshalb ich auch lange im Chor war. Meine Mama war auch mal froh, wenn einer von uns unterwegs war und sie ihre Ruhe hatte, meistens war ich das.

Man merkt, Du bist ein Familienmensch. Was bedeutet Dir Weihnachten?

Grundsätzlich mag ich die Weihnachtszeit sehr, aber was mir am meisten Freude bereitet, ist das Schenken. Ich liebe es, mit Geschenken meinen Liebsten eine Freude zu machen. Es ist schon ein kleines Klischee, das auch stimmt: Die ganze Familie kommt wieder zusammen und alle verbringen eine stressfreie Zeit. Das bedeutet mir viel, vor allem da mittlerweile meine Schwestern alle in Vollzeit arbeiten und eine eigene Familie haben. Zudem kommt man als Fußballprofi auch nicht mehr oft nach Hause. An Weihnachten ist die einzige Zeit im Jahr, in der alle Familienmitglieder zusammenkommen und gemeinsam feiern. Das ist das schönste daran. Bei vielen Familienfesten kann ich aufgrund der Entfernung nicht dabei sein. Umso schöner ist es dann, wenn alle zusammenkommen.

Mit deiner Freundin Annabell bist Du auch seit neun Jahren zusammen. Was bedeutet sie dir?

Seit sechs Jahren bin ich im Profifußball und mir ist es oft nicht möglich, sie regelmäßig zu besuchen. Sie studiert in der Schweiz und muss, um mich zu sehen, jedes Mal sechs Stunden fahren. Das ist nicht leicht. Umso mehr schätze ich mich glücklich, dass sie mich bei meinem Sport so unterstützt und die Situation akzeptiert. Ich habe eine wirklich wunderbare Freundin. Sie kennt mich am besten und weiß alles von mir. Sie kann als einziger Mensch komplett in mich hineinschauen und weiß sofort, wann es mir nicht gut geht. Mit ihr kann ich jeden Spaß machen und sie ist für alles zu haben. Ich kann mir keine Bessere an meiner Seite vorstellen. 

Wie bist Du zum Fußball gekommen?

Ganz klassisch würde ich sagen. Schon als kleines Kind war ich ständig mit meinen Freunden am Spielen. Das habe ich geliebt. So sehe ich das auch heute noch. Darüber habe ich auch zuletzt mit meinem Berater gesprochen, den ich schon sehr lange kenne. Als ich zu ihm gekommen bin, habe ich noch in der Verbandsliga gespielt. Was bisher alles passiert ist, ist schon unglaublich. Dadurch, dass ich nie in einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt habe und eher über Umwege in den Profifußball gekommen bin, kann ich das gut einordnen und wertschätzen. Heute noch sitze ich manchmal daheim und kann es kaum glauben. Meine ganze Familie steht hinter mir, jeden Tag treffe ich im Trainingsgelände meine Freunde und kann mit Fußball mein Geld verdienen. 

Ab wann hast Du gemerkt, dass es doch für dich zu mehr reichen könnte?

Früher habe ich eigentlich immer in den Auswahlmannschaften gespielt. Einmal pro Woche organisierte der SC Freiburg ein Training für Talente, die noch nicht bereit für das NLZ waren. Vier Jahre habe ich dort jeden Donnerstag trainiert. Meine Oma hat mich zu jedem Training gefahren. Aus unterschiedlichen Gründen hat es aber nie gereicht. Als kleiner Junge war ich tatsächlich eher schüchtern und zurückhaltend, auch meine geringe Körpergröße hat wahrscheinlich anfangs eine Rolle gespielt. Am Ende ist es gut so wie es gekommen ist.

Wie wichtig ist dir Vertrauen zu spüren?

Jeder Spieler hat Phasen, in denen es schwieriger ist. Wenn du dann jemanden an deiner Seite hast, der einem den Rücken stärkt, hilft das ungemein. Gerade in den schweren Zeiten ist es wichtig, einen Rückhalt zu haben.

Wenn es gut läuft, ist es leicht, eine gute Mannschaft zu sein. Was stimmt dich optimistisch, dass ihr in dieser Saison auch gut mit Rückschlägen umgehen könnt?

Das wird sich herausstellen. Ich habe oft betont, dass wir eine gute Mannschaft haben und glaube fest daran, dass wir auch in schwierigen Phasen zueinanderstehen. Es werden Spiele kommen, die wir nicht gewinnen werden. Gerade dann kommt es darauf an, noch enger zusammenrücken und noch eine Schippe drauflegen. Dann ist es möglich, auch solche Phasen zu überstehen.

Wie gehst Du persönlich mit Rückschlägen um?

Meistens lasse ich das nicht zu nah an mich heran. Oft bin ich auch einfach zu gut drauf dafür und kann es gut einordnen. In der letzten Saison hat mich der Abstieg schon sehr beschäftigt und auch persönlich habe ich meine Ziele nicht erreicht. Man darf nie aufhören, an sich zu glauben und an das, was man kann und was einen stark macht. Grundsätzlich habe ich eine positive Einstellung zum Leben und fühle mich oft gut. Ich bin dankbar für meine Familie und meine Freundin, die mich hervorragend unterstützen. Ich kann mich nicht beschweren und habe alles, was ich brauche. Es ist schwer, in einer sportlich negativen Phase abzuschalten. Es prasselt viel auf einen ein. Man muss es schaffen, sich auch ab und zu davon zu distanzieren, um es künftig wieder besser zu machen. Das kann ich ganz gut, würde ich sagen.

Du wurdest bisher oft gelobt, einen großen Anteil am Zusammenwachsen der Mannschaft gehabt zu haben. Wieso?

Ich muss sagen, dass ich gerne mehr Verantwortung übernommen habe. Das tut mir gut und es war eine große Ehre in den Mannschaftsrat gewählt worden zu sein. Ich helfe gerne jederzeit und will auch auf dem Platz mit Leistung vorangehen. Das Geheimrezept ist in diesem Jahr, dass sich alle Neuzugänge zu 100 Prozent auf den SSV Jahn eingelassen haben. Auf diese Geschichte, auf diesen Verein, der speziell und nicht wie jeder andere ist, was mir sehr gefällt. Jeder hat sich auf die Kabine eingelassen und darauf, dass wir viel zusammen unternehmen und auch gerne Spaß zusammen haben. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass, wenn wir den Platz betreten - sei es zum Training oder am Spieltag -voller Fokus und Vollgas angesagt ist. Niemand ist dabei, der aus der Reihe tanzt und nicht für die Mannschaft einsteht. Die älteren Spieler sind wichtige Anlaufstellen für die Jüngeren. Ich freue mich, dass ich in diesem Zuge oft genannt wurde. Es hat mir großen Spaß gemacht, die Neuzugänge zu integrieren. Ich liebe Menschen. Damit das aber funktioniert, braucht es auch den Gegenpart. Wenn sie keine Lust auf das alles hier gehabt hätten, wäre es nicht so gelaufen. Es ziehen alle mit.

In einem Interview hat Kapitän Andi Geipl über dich gesagt, Du seist der talentierteste Flötenspieler. Woher kommt das?

Ich war lange Zeit im Chor und bin schon immer sehr musikalisch. In der Schule mussten wir wie fast jeder das Flöte spielen lernen, Mein Problem war allerdings, dass ich keine Noten lesen konnte. So habe ich mich immer vor dem Flötenunterricht gedrückt. Was ich aber gut konnte, ist eine Melodie, die ich gehört habe, perfekt nachzuspielen, ganz ohne die Noten. Mein Lieblingsstück ist “Freude schöner Götterfunken”, das ich mittlerweile fehlerfrei auswendig spielen kann.

Wie ist es möglich, als 26-Jähriger zum einen der witzige Teamkamerad und gleichzeitig Vorbild und Autoritätsperson zu sein?

Jeder weiß, dass ich ein aufgeschlossener Mensch bin und mir auch gerne einen Spaß erlaube. Sobald es aber ernst wird, bin ich mit vollem Fokus bei der Sache. Sobald der Anpfiff zum Training oder zum Spiel ertönt, gibt es keine Späßchen mehr. Dann bin ich im Tunnel und will unbedingt gewinnen. Auf dem Platz haben dann alle gemerkt, wie ernst ich auch sein kann und wie wichtig es mir ist, Leistung abzurufen, um zu gewinnen.

Den Sprung zu den Profis hast Du beim SSV Jahn geschafft. Wie hast Du dich damals in Regensburg eingelebt?

Ich bin zwar schon früh ausgezogen, aber ein Umzug in eine ganz andere Stadt war natürlich etwas Neues für mich. Ich habe es als große Chance empfunden, mal weg von Zuhause zu sein und ein eigenes Leben zu führen. Ich fand alles sehr spannend und war sehr neugierig auf die Herausforderung. Freiburg lässt sich gut mit Regensburg vergleichen. Hier ist immer etwas los, viele junge Leute. Immer wenn viele Menschen zusammenkommen, genieße ich das sehr. Ich habe mich damals für den SSV Jahn entschieden, weil die Dinge, die mich auszeichnen, auch hier gelebt werden. Der Verein passt gut zu mir und meiner Persönlichkeit. Ein familiärer Verein, in dem sich alle kennen und sich gegenseitig schätzen. Auch die Attribute, die viel laufen und kämpfen, passen gut zu mir. Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt. Man merkt, dass hier Leute arbeiten, die den Verein leben und mit vollem Herzblut dabei sind.

Zeichnet eure derzeitige Mannschaft auch dieses Herzblut aus?

Das sieht man gerade in der Schlussphase eindrucksvoll. Wie wir uns in alles reinwerfen, kämpfen und unermüdlich vorne anlaufen. Das macht uns stark. Das Herzblut wollen wir auf dem Platz zeigen. Das honorieren auch die Fans in diesem Jahr. Zwischen den Fans und dem Team besteht eine feste Verbindung. Das merkt man total. Die Jahnfans können das gut einschätzen und merken auch, dass wir alles geben. Jede Grätsche wird genauso gefeiert wie ein Tor vorne. So ist es schwer, gegen uns zu gewinnen. Die Fans tragen uns. Gerade auf die Hans Jakob Tribüne ist es besonders. Wir haben dann immer das Gefühl, dass wir noch ein Tor schießen können. Der Glaube ist da.

Das ausführliche Jahnzeit Titel-Interview über seinen Weg in den Profifußball beim SC Freiburg und sein Debüt für den SSV Jahn lest Ihr hier in der digitalen Ausgabe der Jahnzeit. 

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