Der SSV Jahn löst in einem dramatischen Totopokalfight das Ticket fürs Viertelfinale. Spät glich Nicolas Oliveira die verdiente Ansbacher-Führung aus und rettete die Jahnelf ins Elfmeterschießen. Dort behielt der Drittligist die Nerven und gewinnt 5:4.
Der SSV Jahn rotierte im Vorfeld des Totopokal-Achtelfinals auf insgesamt sechs Positionen. Für den zur U20-Nationalmannschaft berufenen Leopold Wurm rückte Leo Mätzler in die Innenverteidigung, Sebastian Stolze und Nick Seidel kamen ebenfalls neu in die Startformation. Auf der Doppelsechs bekamen Adrian Fein und Philipp Müller den Vorzug, offensiv begannen Dustin Forkel und Dejan Galjen, der für den kurzfristig ausgefallenen Kapitän Christian Kühlwetter in die erste Elf rutschte.
Die Partie im abendlichen Xaver-Bertsch-Sportpark begann munter. Die Hausherren aus Ansbach hatten nach fünf Minuten die erste Gelegenheit: Niklas Seefried wurde mit einen Steckpass in Szene gesetzt und verzog nur knapp. Anschließend meldete sich die Jahnelf an. Adrian Fein bediente mit einem feinen Zuspiel Dustin Forkel, dessen Abschluss geblockt werden konnte (6.). Allerdings zeigten sich die Regionalligisten keineswegs beeindruckt und waren griffiger. Über Angermeier (12.) und Puscher (18.) beanspruchten sie die nächsten großen Möglichkeiten für sich. Kurz darauf vereitelte Jahn Keeper Felix Gebhardt zunächst mit einem starken Refelex einen Ücüncü-Abschluss (22), ehe er gegen Weeger machtlos war. Der Ansbacher köpfte zur Führung ein (23.). Offensiv blieb die Jahnelf weiter ideenlos, immer wieder waren es die Gastgeber, die zu Abschlüssen kamen. Lucas Hermes konnte in Folge eines Zusammenpralls nicht mehr weiter machen und wurde von Noel Eichinger ersetzt (29.). Der Flügelangreifer konnte zwar frischen Wind in die Partie, konnte aber auch nichts mehr am Pausenrückstand ändern.
Zum zweiten Durchgang reagierte Jahn Coach Michael Wimmer und brachte Davis Asante ins Spiel (46.). Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigte sich ein ähnliches Bild. Ansbach hatte mit Seefried die erste dicke Chance der zweiten Hälfte (59.). Nachdem Noel Eichinger sich auf der Gegenseite erst gut durchsetzte, dann den Abschluss verpasste, konterte Ansbach über den eingewechselten Müller (64.). Sein Schuss rauschte knapp am Jahn Gehäuse ins Aus. Die Jahnelf bemühte sich um Spielkontrolle, doch Ansbach kam zu Gelegenheiten. Gleich dreimal rettete Felix Gebhardt auf der Linie (71.). Die Rettungstaten des Schlussmanns schienen mut zu machen, Bene Bauer scheiterte im Gegenangriff nur knapp am ebenso gut reagierten SpVgg-Keeper (71.). Die Jahnelf drückte in den Schlussminuten auf den Ausgleich. Passend zum Spielverlauf waren lange Bälle und Halbfeldflanken das Mittel. Noel Eichinger drückte dann den Ball über die Linie, stand aber dabei im Abseits - irregulär (90.). In der langen Nachspielzeit sollte es dann aber doch passieren: Der eingewechselte Nicolas Oliveira erlöste die über 300 mitgereisten Jahnfans und rettete sein Team ins Elfmeterschießen (90.+7.). Der überragend aufgelegte Keeper Felix Gebhardt hielt zwei Elfer, die Schützen blieben eiskalt. Damit zieht der SSV Jahn glücklich ins Viertelfinale ein.
SpVgg Ansbach - SSV Jahn Regensburg 4:5 n.E. (1:0)
SpVgg Ansbach: Schiefer - Zimmermann, Dietrich, Seefried, Ücüncü, Oberseider, Schmidt, Puscher, Weeger, Angermeier
SSV Jahn Regensburg: Gebhardt - Stolze, Mätzler, Strauss, Seidel, Bauer - Fein, Müller (55. Beckhoff) - Hermes (29. Eichinger), Galjen (55. Dietz), Forkel (46., Asante)
Tore: 1:0 Weeger(21.), 1:1 Oliveira (90.+7)
Zuschauer: 1.330
Schiedsrichter: Sebastian Stadlmayr