Ohne Punkte muss der SSV Jahn die weite Heimreise aus Osnabrück antreten: Mit 0:2 (0:1) verlor die Mannschaft von Chef-Trainer Michael Wimmer am Mittwochabend beim VfL Osnabrück. Nach gutem Beginn tat sich die Jahnelf über weite Strecken schwer und verlor letztlich verdient gegen einen zielstrebigeren Gegner.
Jahn Chef-Trainer Michael Wimmer nahm gegenüber dem Erfolg über Verl zwei Veränderungen vor: Stolze und Dietz rotieren für Bauer und Forkel (beide auf der Bank) in die Startelf. Das Stadion an der Bremer Brücke sah zunächst einen verhaltenen Beginn, beide Mannschaften waren in den ersten 10 Minuten in der Findungsphase. Der SSV suchte in der Offensive immer wieder über Noel Eichinger, Florian Dietz und Eric Hottmann den direkten Weg Richtung Gäste-Gehäuse. Osnabrück probierte es mit scharfen Flanken und schnellen Flügelwechseln, um Bewegung ins Spiel zu bekommen. Die beiden Schienenspieler Davis Asante und Sebastian Stolze waren in den ersten Minuten in vielen Zweikämpfen gefordert. Die Jahnelf hatte aber die erste Top-Chance des Spiels: Eichinger dribbelte sich an mehreren Gegenspielern in den Strafraum und prüfte VfL-Keeper Jonsson mit einer Glanzparade (16.). Wie in den Spielen zuvor zeigte sich die Jahnelf am Ball verbessert, aber erneut fehlte in der letzten Aktion die letzte Konsequenz und Klarheit. Osnabrück meldete sich in der 24. Minute mit seiner ersten guten Möglichkeit an: Nach einer Schumacher-Flanke kam am langen Pfosten Kammerbauer zum Kopfball – einen Meter drüber. Mit einer Standardsituation ging der VfL drei Minuten später mit 1:0 in Führung: Nach einer Flanke von links machte Jacobsen den Ball per Kopf am langen Pfosten wieder scharf, bugsierte ihn in den Fünfer auf Fridolin Wagner, der sich im Kopfballduell gegen den höher springenden Dietz dennoch durchsetzen konnten und den Ball per Bogenlampe hinten ins Eck setzte (27.). Eichingers Flachschuss aus 20 Metern stellte Jonsson anschließend vor keine Probleme (31.). Mit hohem Pressing versuchte die Jahnelf den VfL zu Fehler zu zwingen, aber die Heim-Defensive konnte sich aus einer gefährlichen Situation im eigenen Strafraum gerade noch befreien (34.). Auf der Gegenseite wurde es wieder über die linke Seite über Kevin Schumacher gefährlich, dessen flache Hereingabe in der Mitte Meißner knapp über den Querbalken setzte (37.) - das hätte das 2:0 durchaus sein können. Die Jahnelf war sichtlich bemüht, um weiterhin eine Antwort auf den Rückstand zu finden. Jedoch waren es erneut die Osnabrücker, die sich effizient in den Jahn Strafraum kombinierten – Ihorst kam halbrechts im Strafraum zum Abschluss, aber zielte knapp neben das Tor (41.). Fein steckte durch auf Philipp Müller, der mit einem Schlenzer probierte, doch die Kugel flog einige Meter neben das VfL-Tor (44.) - wieder ein Regensburger Lebenszeichen. In der Nachspielzeit hatte Osnabrück eine weitere Kopfballchance nach einem Freistoß aus dem Halbfeld – die Kugel senkte sich aufs Tornetz (45.). Dann war Halbzeit, die Führung ging aufgrund der Vielzahl an Torraumaktionen in den letzten 15 Minuten verdient an Osnabrück.
Mit einem Doppelwechsel auf Seiten des SSV ging es in Durchgang zwei: Dustin Forkel & Benedikt Bauer ersetzten Dietz & Stolze. Mit einer Großchance für den VfL ging es jedoch rein in diese zweite Halbzeit: Nach einem Ballverlust im Spielaufbau legte Ihorst im Sechszehner quer auf Meißner, der freistehend den Ball am Tor vorbeischob (46.). Die Jahnelf brauchte ein paar Minuten, um wieder in diese Partie zu finden. Nach einem Chip in den Strafraum tauchte Müller vor Jonsson auf, bekam den Ball aus kurzer Distanz nicht um den Keeper gedreht (51.). Es folgten taktisch geprägte Minuten, beide Mannschaften belauerten sich. Die Jahnelf versuchte immer wieder über Fein oder Müller einen spielerischen Akzent zu setzen, der VfL blieb weiterhin gefährlich bei Standards. Janotta flog in eine halbhohe Ecke mit viel Dynamik und köpfte den Ball am langen Pfosten vorbei (57.). Auf der Gegenseite kam Ziegele per Kopf an eine Eichinger-Flanke, aber der Ball verfehlte das Tor deutlich (59.). Die Passivität der Regensburger in dieser Phase wurde schließlich bestraft: Aus dem linken Halbfeld bediente Kehl den eingelaufenen Kammerbauer, der eiskalt vor Gebhardt zum 2:0 vollstreckte (64.). Osnabrück hatte nun Oberwasser: Erneut tauchte Kammerbauer vor Gebhardt auf, dieses Mal scheiterte er aus spitzem Winkel an Regensburgs Nummer eins (69.). Nico Oliveira und Dejan Galjen kamen für Asante & Hottmann neu in die Partie, um doch noch diesen Rückstand wettzumachen. Sollte der Jahnelf mit Beginn der Crunchtime noch einmal etwas einfallen? Müller verpasste in guter Position den Abschluss, legte rüber auf Forkel, der zwei, drei Meter am Pfosten vorbeischlenzte (75.). Der VfL zog sich immer mehr zurück, die Jahnelf arbeitete weiter intensiv an einem Tor, aber es waren mehr Stückwerk und Verzweiflungsversuche. Mit Phil Beckhoff brachte Michael Wimmer seinen letzten Joker. Der Jahn verzeichnete nun deutlich Ballbesitz und hoffte auf Lücken gegen einen tief stehenden Gegner, Osnabrück lauerte auf Konter. Oliveira passte von rechts in die Box, Galjen hielt den Schlappen hin, aber kein Problem für Jonsson (87.). Auf der Gegenseite prüfte Kammerbauer noch einmal Gebhardt (87.). Nach einer sechsminütigen Nachspielzeit war Schluss im Stadion an der Bremer Brücke - der Heimsieg für den VfL Osnabrück perfekt. Für die Jahnelf endet die englische Woche nun am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen Saarbrücken (04.10., 14 Uhr). Vize-Kapitän Felix Strauss sah seine fünfte gelbe Karte, er wird am Samstag gegen Saarbrücken damit gesperrt fehlen.
VfL Osnabrück - SSV Jahn Regensburg 2:0 (1:0)
Osnabrück: Jonsson - Kammerbauer, Janotta, Müller, Karademir, Schumacher (78. Christensen) - Jacobsen, Wagner (61. Henning) - Kehl (85. Pröger), Meißner (78. Riesselmann), Ihorst (61. Badjie)
SSV Jahn Regensburg: Gebhardt - Asante (65. Oliveira), Ziegele, Strauss, Wurm, Stolze (45. Bauer) - Müller, Fein - Eichinger (78. Beckhoff) - Hottmann (70. Galjen), Dietz (45. Forkel)
Tore: 1:0 Wagner (27.), 2:0 Kammerbauer (64.)
Zuschauer: 14.063
Schiedsrichter: Christian Ballweg (Zwingenberg)