Das dritte Freitagabendspiel in Folge steht an: Zuhause im Jahnstadion Regensburg empfängt die Jahnelf den Tabellenneunten Rot-Weiss Essen. Alle Infos zum Spiel lest Ihr hier im Vorbericht. Sichert Euch außerdem gerne noch Tickets und seht Euch den JAHN TALK mit Chef-Trainer Michael Wimmer auf Jahn TV an.

Foto: Köglmeier
Die Jahnelf
Wie einige andere Drittligisten hatte auch der SSV Jahn keine spielfreie Länderspielpause, sondern war im Toto-Pokal im Einsatz. Im Achtelfinale reiste die Jahnelf zur SpVgg Ansbach. Gegen den Regionalligisten zeigte die Mannschaft eine dürftige Leistung und lag bis wenige Sekunden vor Schluss mit 0:1 zurück, ehe der eingewechselte Nicolas Oliveira tief in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer erzielte. Im anschließenden Elfmeterschießen parierte Felix Gebhardt zwei Elfmeter und hievte den Jahn doch noch ins Viertelfinale. Ein glücklicher Sieg, worin sich Spieler und Trainerteam einig waren: “Natürlich sind wir mit der Art und Weise nicht zufrieden und wissen, dass es keine gute Leistung war”, sagte Torschütze Nicolas Oliveira nach dem Abpfiff. “Aber wir sind eine Runde weiter. Wir müssen immer bis zum Ende daran glauben, das ist uns heute geglückt."
Gegen Rot-Weiss Essen will die Jahnelf nun an die letzten beiden Heimauftritte anknüpfen, als man den 1. FC Schweinfurt mit 3:0 besiegen konnte und sich im DFB-Pokal dem Bundesligisten 1. FC Köln nach einem starken Spiel erst in der Nachspielzeit geschlagen geben musste. Gegenüber den letzten beiden Spielen bei Viktoria Köln und der SpVgg Ansbach müsse sich die Mannschaft mehr Chancen erspielen, sagte Chef-Trainer Michael Wimmer im JAHN TALK vor der Partie gegen Essen: “Wir müssen im letzten Drittel zielstrebiger sein und die Box besser besetzen. Das war auch der Ansatz in der Trainingswoche.”
Mit Rot-Weiss Essen kommt nun ein Gegner ins Jahnstadion Regensburg, den Wimmer als einen der Aufstiegsfavoriten sieht. “Essen ist eine robuste Mannschaft, die eine richtig gute Offensive hat. Sie haben schon acht Tore geschossen, die meisten Großchancen in der Liga und viel Speed nach vorne.” Um sich dem entgegenzustellen, gehe es am Freitagabend vor allem darum, das Feuer im Stadion zu entfachen. Wimmer betonte, dass dies die Mannschaft vorleben müsse, indem sie mutig ist, die Zweikämpfe sucht und sich in alles reinwirft. “Wir müssen zeigen, dass wir leben und dass wir mit Freude, Emotionalität und allem was wir haben, Fußball spielen. Dann wird der Funke auch überspringen.”
Personell muss die Jahnelf weiterhin auf Christian Kühlwetter verzichten. Der Kapitän wäre ohnehin noch rot-gesperrt gewesen, doch fällt nun mit einer Meniskusverletzung mehrere Wochen aus. Lucas Hermes musste in Ansbach verletzt ausgewechselt werden, konnte aber in dieser Woche bereits wieder normal trainieren. Auch Ben Kieffer, Oscar Schönfelder und Eric Hottmann konnten nach ihren Verletzungen Teile des Mannschaftstrainings mitmachen, werden aber für das Spiel gegen Essen ebenso noch keine Option sein wie Julian Pollersbeck, der weiterhin Adduktorenprobleme hat. Bene Saller ist bereits seit längerer Zeit voll im Training, ob es für einen Kaderplatz reicht, wird das Trainerteam kurzfristig entscheiden.
„Ich erwarte mit Essen eine Mannschaft, die uns alles abverlangen wird. Ich freue mich aber auf das Spiel, weil es eine Gelegenheit ist zu zeigen, was in uns steckt.“
Der Gegner
Rot-Weiss Essen gilt nicht nur für Jahn Chef-Trainer Michael Wimmer als einer der Aufstiegsaspiranten in dieser Saison. Nach einer starken Rückrunde in der letzten Saison (Platz 2 in der Rückrundentabelle) haben sie ihren ohnehin spielstarken Kader (Leistungsträger wie Klaus Gjasula, Ahmed Arslan oder Jakob Golz) im Sommer mit Spielern wie Luca Bazzoli (Preußen Münster), Jannik Mause (1. FC Kaiserslautern) oder Rückkehrer Marvin Obuz (1. FC Köln) weiter verstärkt. Die hohen Erwartungen konnte RWE noch nicht ganz erfüllen und steht vor dem Duell in Regensburg auf Platz Neun der Tabelle. Acht geschossene Tore zeugen von einer guten Offensive (Flügelspieler Kaito Mizuta hat bereits vier Scorerpunkte), allerdings sind die acht kassierten Gegentore nach vier Spieltagen ligaweit die meisten. Im letzten Spiel kassierte RWE zuhause gleich drei Tore durch Elfmeter und musste sich Alemannia Aachen mit 2:3 geschlagen geben. Trainer Uwe Koschinat haderte nach dem Spiel mit dem “fehlerbehafteten” Spiel seiner Mannschaft und damit, den “Anker” seiner Mannschaft, Klaus Gjasula, nicht aufgestellt zu haben.
Gjasula ist mit seinen 35 Jahren und über 300 Pflichtspielen der erfahrenste Spieler im Kader von RWE. Im Interview mit dem SSV Jahn für das Stadionmagazin Jahnzeit kommentierte er den Saisonstart wie folgt: “Natürlich haben wir bisher nicht das Optimum herausgeholt, aber die Mannschaft hat in allen Spielen gezeigt, wozu sie in der Lage sein kann. Die Liga ist extrem eng, das hat uns auch das Spiel gegen Aachen gezeigt. Wenn wir nicht zu 100 % das abrufen, was uns stark macht, wird das sofort bestraft. Da müssen wir wieder hinkommen. Wenn wir geschlossen auftreten, wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen.”
Für das Spiel gegen den SSV Jahn erteilte Trainer Uwe Koschinat Gjasula eine Stammplatzgarantie: “Es geht darum, wieder eine starke Achse zu finden. Gjasula ist derjenige, der aufgrund seiner Erfahrung und Aura am stärksten Ankerpunkt sein kann. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass er in Regensburg spielen wird.“ Der Einsatz von Klaus Gjasula stand unter der Woche noch auf der Kippe, allerdings vermeldete Koschinat, dass sowohl er als auch der zuletzt angeschlagene Luca Bazzoli für das Spiel in Regensburg bereit sind. Lediglich Nico Schulte-Kellinghaus fällt sicher aus. Beim SSV Jahn sieht Koschinat die typischen Anpassungsprozesse, die für viele Absteiger in der Folgesaison gelten. “Die Mannschaft hatte mit Sicherheit keine optimalen Saisonstart, auch stark beeinflusst durch die Heimniederlage gegen Duisburg. Auf der anderen Seite haben sie im DFB-Pokal gezeigt, dass sie über eine klare Grundstruktur und eine mutige Grundstruktur verfügt. Sie sind eine Mannschaft, die uns körperlich maximal fordern wird und die im heimischen Stadion alles daran setzen wird, uns zu überholen.”
„Regensburg ist ein Team, mit dem man immer rechnen muss [...] Wenn wir als Mannschaft alle an einem Strang ziehen und den nötigen Einsatz zeigen, können wir auch dort bestehen.“
Das letzte Duell
Die beiden Mannschaften trafen zuletzt in der Saison 2023/24 in der 3. Liga aufeinander. Der SSV war vor diesem 25. Spieltag Tabellenführer und startete stark in die Partie. In der 16. Minute lag der Ball allerdings im Tor von Jahn-Keeper Alexander Weidinger: Einen Schuss von Vonic fälschte Elias Huth unglücklich ins eigene Tor ab. Danach entwickelte sich eine ausgeglichene erste Halbzeit, doch nach der Pause schlugen die Essener durch Harenbrock (59.). und Obuz (69.) zweimal eiskalt zu. Ganaus erzielte in der Schlussphase nach einem Freistoß noch das 1:3, doch dabei blieb es am Ende.

Foto: Köglmeier
Interessanter Fakt
Die brasilianische Fußball-Legende Pélé ist Ehrenmitglied von Rot-Weiss-Essen. Bei der Ernennung im November 2005 sagte der dreimalige Weltmeister: „Es ist für mich eine große Ehre, dem Verein anzugehören, in dem der ,Boss’ [Helmuth Rahn] einst gespielt hat.“ Pélé spielte zwar nie gegen Rot-Weiss Essen, doch im Sommer 1963 spielte er im Essener Stadion mit seinem FC Santos an der Hafenstraße ein Freundschaftsspiel gegen Schalke 04. Das einzige 'sportliche' Aufeinandertreffen zwischen RWE und Pélé ereignete sich beim 1970 Torwandschießen im Aktuellen Sportstudio, das Willi Lippens stellvertretend für Essen mit 2:1 gewann.
Sei live dabei
Wie jeden Spieltag haben alle Fans die Möglichkeit, das Spiel über die bekannten Kanäle zu verfolgen. Der Live-Ticker berichtet live vom Geschehen auf dem Platz. Auf den Social Media-Kanälen erfahrt Ihr alles, was sonst so dazugehört und auch der Turmfunk überträgt das Heimspiel live aus dem Jahnstadion Regensburg.