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Jahnzeit: Welche Persönlichkeit bringst Du als Chef-Trainer mit? 

Michael Wimmer: "Vorneweg ist mir wichtig, dass ich das, was ich von meinen Spielern erwarte, auch selbst vorlebe. Ich bin jemand, der sehr emotional ist und der Emotionalität reinbringt. Ich will immer gewinnen und ich erwarte, dass immer Leidenschaft da ist. Genauso ist es mir wichtig, dass es auch Dinge außerhalb des Fußballs gibt. Die Person steht für mich an erster Stelle und ich habe immer ein offenes Ohr. Meine Tür steht immer offen, egal ob für meine Spieler oder die Fans. Ich will authentisch und nahbar sein und kann nur sagen, dass ich 24 Stunden für den SSV Jahn Vollgas geben werde."

Dein Schreibtisch steht nicht im Einzelbüro, sondern Du teilst Dir ein Büro mit deinem Trainerteam. War das eine bewusste Entscheidung?

Ja, absolut. Fußball ist keine One-Man-Show. Der Chef-Trainer ist nur so gut, wie sein Trainerteam. Für einen Chef-Trainer ist es wichtig, dass seine Trainer ihn in den Detailfragen mit maximaler Expertise unterstützen. Nur so können wir gemeinsam einen guten Matchplan ausarbeiten und Spiele gewinnen. Auch dann ist es nicht mein Erfolg, sondern immer der Erfolg des kompletten Trainerteams.

Angesprochen auf deine Emotionalität hast Du nach dem Pokalspiel gegen den 1. FC Köln früh bei ersten guten Chance der Jahnelf gemerkt hast, dass eine besondere Energie im Jahnstadion Regensburg herrscht. Wie wichtig ist eine solche Wahrnehmungsgabe?

Ich glaube nicht, dass sich das wirklich entwickeln kann, sondern das Gespür habe ich wahrscheinlich einfach in mir. Auch gegen den MSV Duisburg habe ich früh gespürt, dass es eine zähe Geschichte wird. Dem versucht man als Trainer immer entgegenzuwirken. Ich glaube immer an meine Mannschaft. Im Pokalspiel habe ich beim Schuss von Andi Geipl gemerkt, wie hinter mir die Zuschauer aufgesprungen sind und von der Hans Jakob Tribüne kommend ein Raunen durch das Stadion ging. Sofort habe ich gemerkt, heute ist etwas möglich, auch wenn der Ausgang dann maximal bitter war. 

„Menschen, die ihren eigenen Weg gehen und sich nicht abbringen lassen, auch wenn sie noch nicht erfolgreich sind, faszinieren mich“
Michael Wimmer über seine Überzeugungen

Was ist die größte Kunst als Trainer?

Jeder Trainer legt viel Wert auf Taktik und auf Inhalt. Am Ende des Tages geht es aber auch um Menschenführung. Du hast so viele verschiedene Charaktere und musst versuchen, alle in Einklang zu bekommen. Alle müssen an den Plan glauben, ihre Aufgaben kennen und gewillt sein sie leidenschaftlich umzusetzen. Wir als Mannschaft wollen etwas verkörpern. Das muss man als Trainer zu jedem Zeitpunkt vorleben. Als Trainer muss man harte Entscheidungen treffen, aber immer mit Fairness und Menschlichkeit. Es ist Teil des Jobs. Man trifft elf Entscheidungen für Spieler, die damit sehr zufrieden sind, neun Spieler sind froh im Kader zu sein und der Rest wird dich für den Spieltag verfluchen. Damit umzugehen und dennoch alle hinter sich zu haben, ist eine große Kunst. Ich will alle Entscheidungen nachvollziehbar treffen und es erklären können. Es ist nie eine Entscheidung gegen jemanden, sondern für eine andere Qualität, die es für das Spiel braucht. Das abzuwägen, ist das Los des Chef-Trainers. Deshalb würde ich sagen, die Führungsqualitäten überwiegen der Taktik ein wenig. 

Du betonst oft, dass Du auf dem Platz ein anderer Mensch bist als privat. Wie würdest Du dich außerhalb beschreiben? 

Meine Frau kann kaum glauben, dass ich das bin (lacht). Sobald ich auf den Rasen gehe, lebe ich die Emotionalität und will mit aller Macht gewinnen. Dafür werde ich auf dem Feld alles tun und gehe gern aus mir raus. Außerhalb des Fußballs sieht es aber anders aus. Ich brauche den Rummel und die Öffentlichkeit nicht. Ich bin gerne bei meiner Familie, will meine Ruhe haben und bin selbst auch zurückhaltender und ruhiger.

Deine Familie war der ausschlaggebende Punkt, warum du dich zurück nach Deutschland orientieren wolltest. Was fiel dir besonders schwer in Schottland aufzugeben? 

Es ist kein Geheimnis, dass der schottische oder auch englische Fußball eine besondere Kultur ist. Die Menschen leben den Sport und sind im positiven Sinne verrückt danach. Die Leidenschaft in den Stadien ist enorm. Beim FC Motherwell hatte ich eine erfolgreiche Zeit. Es war natürlich schade, den Verein, die Atmosphäre und die Menschen hinter sich zu lassen, auch weil ich das Gefühl hatte, noch nicht fertig zu sein. Trotzdem würde ich die Entscheidung jederzeit wieder so treffen, weil es für mich nichts wichtigeres als die Familie gibt. Das war der entscheidende Grund. Wenn ich den deutschen Fußball mit dem Schottischen vergleiche, fällt mir immer wieder auf, dass die Schotten kein übermäßiges Ego besitzen und das Team immer in den Mittelpunkt stellen. Sie sind dort alle sehr demütig und es gibt keinerlei Neid. Wenn ich an Schottland denke, fällt mir auch immer wieder auf, dass es in den Stadien keine Polizei gibt und braucht. Die Fans besingen sich während des Spiels mit Schmähgesängen und sitzen anschließend zusammen im Pub und trinken Whisky.

Die schottischen Fans sind auch während der EM 2024 positiv im Gedächtnis geblieben…

Ja, sie sind alle sehr leidenschaftlich und genießen den Fußball. Sie haben in Schottland eine einzigartige Passion für ihren Sport. Sie singen 90 Minuten lang und es gibt kein Auspfeifen oder Pöbeln. Das habe ich bisher so auch in Regensburg erlebt. Die Jahnfans haben nach den Spielen positiv auf uns eingewirkt und uns ermutigt. Sowas tut sehr gut. 

Wie würdest Du den traditionsreichen FC Motherwell jemanden beschreiben, der noch nie dort war?

Es ist ein sehr, sehr familiärer Verein, der von den Fans und damit von der Community geführt und mitgesteuert wird. Die Fans haben eine Mitsprache bei vielen strategischen Angelegenheiten. Sehr viele engagieren sich dort für soziale Projekte und machen viel für die Stadt. Motherwell ist ein kleiner Vorort von Glasgow und das Stadion ist im Zentrum der Stadt. Links daneben das Café und rechts daneben der Friseur und im Mittelpunkt der Fußballclub. Die Einwohner geben ihr letztes Geld für den Verein, um die Spiele zu besuchen. Ich kann nur jedem empfehlen, dort ein Spiel zu besuchen, wenn man in Schottland ist.

Mit dem FC Motherwell hast Du einen Underdog zum Klassenerhalt in der ersten Liga geführt. Welche Maßnahmen waren damals für den Erfolg ausschlaggebend?

Es war keine einfache Situation. Sie haben acht Spiele in Folge verloren, bevor ich kam. Der Kader war mit 31 Feldspielern extrem aufgebläht. Die Kabine war voll und platzte aus allen Nähten. Mein erstes Spiel gegen Dundee United ging mit 0:1 verloren und ich habe sofort gemerkt, dass doch bei vielen Spielern das Ego eine Rolle spielte und das Wohl des Vereins nicht an erster Stelle stand. Ich versuchte alle Spieler herauszufiltern, die bereit waren die letzten 12 Saisonspiele mit mir zu gehen und denen etwas am FC Motherwell lag. Den Rest strich ich aus dem Kader. So hatte ich eine Mannschaft, auf die ich mich verlassen konnte und die ihr letztes Hemd für den Verein gab. Nach einem Heimsieg folgte dann ein historischer Sieg, der die Waage zu unseren Gunsten ausschlagen ließ. Im legendären Ibrox gewannen wir vor 52.000 Zuschauern gegen die Glasgow Rangers mit 2:1. Damit waren alle Spieler endgültig von unserem Plan überzeugt und vertrauten mir noch mehr. In den letzten zehn Spielen spielten wir guten Fußball, sind verdient in der ersten Liga geblieben und haben nur knapp am letzten Spieltag die Top 6 verpasst.

Die Trainerkarriere hast Du mit 22 Jahren sehr früh begonnen. Auch als Spieler bei Fürth hast Du fleißig Trainingseinheiten von Urgestein Benno Möhlmann mitgeschrieben. Woher kam diese Faszination? 

Das kann ich gar nicht wirklich beantworten. Es stimmt tatsächlich, dass ich schon als Spieler Trainingseinheiten aufgeschrieben habe. Den Ordner, in dem ich alles abgeheftet habe, habe ich zuletzt sogar wiedergefunden. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich verstehen wollte, warum wir gewisse Übungen machten und wie wir gewisse Dinge trainierten. Auch mein Vater war Trainer, damals beim FC Dingolfing in der Landesliga. Die Neugierde, den Fußball immer besser zu verstehen und wie man besser trainierte, trieben mich an.

Wie lief dein Weg in den Trainer-Stand? Ab wann war für dich klar, dass Du es hauptberuflich machen willst? 

Nachdem ich als Spieler nach Dingolfing zurückgekehrt bin, habe ich eine Stelle bei BMW übernommen und Elektrotechnik studiert. Über die Arbeit als Jugendtrainer in Dingolfing entstand der Kontakt zum 1. FC Nürnberg. Da ich bei BMW die Möglichkeit hatte, mich für drei Jahre freistellen zu lassen und anschließend mit Wiedereinstiegsgarantie zurückkehren hätte können, habe ich 2010 die Chance genutzt. Wenn ich die Garantie nicht gehabt hätte, wäre ich niemals Trainer geworden. Für mich war das Risiko zu groß. Als ich beim „Club“ im Nachwuchs gearbeitet habe und sich dann nach drei Jahren die Entscheidung anbahnte, ob ich jetzt weiter mache oder in meinen alten, sicheren Job zurückkehre, wollte ich bewusst im Trainer-Stand bleiben. Das hat sich als richtig herausgestellt. Trotzdem gibt es in diesem Beruf sehr viele Unsicherheiten. Ich würde lügen, wenn ich mir nicht manchmal die Frage stellen würde, ob ein sicherer Job bis zur Rente in einem sicheren Arbeitsumfeld, nicht leichter wäre und ich nicht zweifeln würde. Die Gedanken waren vor allem in der Phase nach meinem Engagement bei Austria Wien da. Ich war sechs Monate ohne Job, bis ich die Chance in Schottland erhalten habe. Die Frage, ob es diese Unsicherheit wert ist, stellte sich schon öfter. Am Ende sind es aber die Momente, wie in Ingolstadt oder gegen Köln, die einen bestätigen, dass es das absolut Richtige ist. Wichtig ist, dass dein Umfeld zu Hause passt. Ich habe eine tolle Frau, die mich auf meinem Weg komplett unterstützt und auch in der Phase, in der ich arbeitslos war, für mich da war und sagte, ich solle mir keine Gedanken machen, weil es weiter ginge. Man muss im Leben viele Dinge so nehmen wie sie kommen. Es gibt Dinge, die können wir nicht beeinflussen, sondern nur lenken und am Ende lernen mit ihnen umzugehen. Als Trainer beim 1. FC Nürnberg bin ich nach einer durchwachsenen Saison eine Altersstufe nach unten versetzt worden. Auch wenn es im ersten Moment schmerzte, habe ich versucht, mir meinen Vorteil daraus zu ziehen und habe deshalb mehr Zeit für eine Ausbildung zum Spielanalysten gehabt. Dort habe ich mich mit Manuel Baum, der mich später in den Profifußball gebracht hat, länger ausgetauscht, nachdem wir uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen haben. Er fragte mich, ob ich beim FC Augsburg sein Co-Trainer werden möchte.

Was konntest Du daraus für dein weiteres Leben ableiten?

Es gibt Nackenschläge, die im ersten Moment schwer nachzuvollziehen und zu verarbeiten sind, aber die Frage, was daran für mich vielleicht positiv sein könnte, ist sehr wichtig. Durch das Ende in Schottland zum Beispiel bin ich nun hier beim SSV Jahn in meiner Heimat und näher an meiner Familie gelandet, was mich sehr glücklich macht. Das Positive an der 0:4-Niederlage gegen Duisburg war, dass wir nun wissen, woran wir lernen und an welchen Stellschrauben wir drehen müssen.

Dein Weggefährte Manuel Baum lotste dich in die Bundesliga zum FC Augsburg. Du hast deine Zeit als Co-Trainer unter ihm, Martin Schmidt und später beim VfB Stuttgart unter Tim Walter und Pellegrino Matarazzo mit einem Kino verglichen. Wie ist das gemeint und was hast Du von diesen Trainern mitnehmen können? 

Tatsächlich trifft es den Begriff Kino für mich eigentlich ganz gut. Du sitzt in der Besprechung und kannst alles beobachten, ohne selbst die Entscheidungen treffen zu müssen. Ich konnte genau verfolgen, was sagten die Trainer und wie reagierten die Spieler. Ich konnte für mich sich selbst überlegen, was man selbst anders machen würde. Auch während der Spiele habe ich tolle Trainer sehen und unterstützen können, es war eine schöne und lehrreiche Zeit für mich. Als Co-Trainer ist man sehr nahe an den Spielern dran, Du darfst kein Ego haben. Ich durfte unter den unterschiedlichsten Charakteren arbeiten. Tim Walter war ein Trainer, eine brutale Persönlichkeit besitzt und absolute Überzeugung ausstrahlt, er ist extrem mutig in seinem Tun und Handeln. Mit Manuel Baum lernte ich von einem Trainer, der sehr viel Wert auf Taktik legt und sehr über das Inhaltliche kommt. Martin Schmidt ist für mich der größte Menschenfänger, den ich bisher kennengelernt habe. Er betritt einen Raum und catcht dich sofort, du hängst direkt an seinen Lippen. Eine sensationelle Eigenschaft. Pellegrino Matarazzo war für mich der kompletteste Trainer und hat in allen Spielphasen einen klaren Plan.

Inwiefern verändern solche Erfahrungen den Blick auf das Trainer-Dasein? 

Es sind Momentaufnahmen. Am Ende des Tages kann man niemanden kopieren und sollte das auch nicht versuchen. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und seine eigenen Ideen entwickeln. Ich glaube aber auch, dass solche Erfahrungen, einen prägen und nachhaltig verändern. In Stuttgart hatte ich das Glück als Interimstrainer in der Bundesliga zu übernehmen Wenn man dann aber selbst vorne an der Seitenlinie steht und die Verantwortung hat, redet es sich nicht mehr leicht. In den sechs Spielen plus eine Partie im DFB-Pokal habe ich meine Chance genutzt und gemerkt, dass ich es mag, Entscheidungen zu treffen und meine Vorstellungen umzusetzen. Ich will mich aber nicht um jeden Preis durchsetzen, wenn Ideen von außerhalb konstruktiver und sinnvoller sind, damit habe ich kein Problem und bin Teamplayer genug. 

Gibt es eine Sache, die dich nachhaltig geprägt hat?

Ja, da würde ich bei meiner Zeit in Stuttgart bleiben, weil es das erste Mal für mich war, die volle Verantwortung als Chef-Trainer im Profifußball zu übernehmen. Als Co-Trainer erwischt man sich, die Dinge schneller zu beurteilen. Als ich dann vorne an der Seitenlinie stand, war es ein anderes Gefühl und man fängt an das Ganze noch mehr zu respektieren. In Bereichen, von denen man selbst keine Erfahrung hat, sollte man nicht urteilen, mit dem Bewerten. Ohne alle Details und Umstände zu kennen, sollte man sehr vorsichtig sein.

Gibt es einen Trainer, an dem Du dich orientiert hast?

Ich kann keinen Namen direkt auf Anhieb nennen. Mich faszinieren Trainer, die einen dynamischen und intensiven Fußball spielen lassen, aber auch Trainer, die eine Persönlichkeit haben und ausstrahlen. Menschen, die ihren eigenen Weg gehen und sich von nichts abbringen lassen, auch wenn sie im Moment noch nicht erfolgreich sind, faszinieren mich. Ich kann hier Diego Simeone nennen, dessen Art und Weise ich interessant finde, weil er das Spiel lebt und sehr aktiv ist. Sehr beeindruckend ist Julian Nagelsmann. Bereits als so junger Trainer hat er eine unfassbare Entwicklung hingelegt, in dem wie er inhaltlich Fußball spielen lässt, aber auch wie er spricht und auftritt. Deutschland kann froh über so einen Bundestrainer sein, ich bin ein großer Fan. An solchen Persönlichkeiten, die für etwas stehen und eine Ausstrahlung besitzen, will ich mich orientieren. Im Fußball ist es ein schleichender Prozess, aber oft kannst du als Trainer gar nicht viel dafür, dass es nicht läuft.

Wie meinst Du das?

Ich nehme jetzt mein letztes Spiel bei Austria Wien gegen Wolfsberg. Wir dominieren das Spiel und sie kommen aus dem nichts zu einer Gelegenheit, schießen an den Pfosten, von wo aus der Ball an den Hinterkopf des Torhüter geht und ins Tor springt. So gerätst du in Rückstand und verlierst am Ende 0:3. Das erste Spiel nach meiner Freistellung führt Wien mit 2:1 und bekommt eine ähnliche Situation gegen sich – der Ball springt aber vom Pfosten an den Hinterkopf und nicht ins Tor. Das sind Situationen, in denen man als Trainer nicht wirklich einwirken kann. Es gibt Phasen, da passt du als Trainer zu einem Verein und einer Mannschaft und dann gibt es Zeiten, wo du nicht hinpasst, das hat selten was mit der Qualität des Trainers zu tun. Manche Trainer haben an einem Ort sehr viel Erfolg und bei der nächsten Station keinen mehr. Als Trainer darf man nicht zu viel auf sich selbst projizieren, hier kann ich noch an mir arbeiten (schmunzelt). Ich erwarte von mir selbst extrem viel. Ich bereite die Mannschaft unter der Woche auf das Spiel vor, sodass sie das Spiel auch gewinnen kann. Wenn es nicht gelingt, suche ich die Schuld immer bei mir. Das ist der Anspruch an mich und der Druck, den ich mir selbst mache.

„Ich erwarte von mir selbst extrem viel. Der Druck ist ein Privileg, weil es heißt, dass etwas von Bedeutung ist“
Michael Wimmer, Chef-Trainer des SSV Jahn

Welche Bedeutung spielt für dich deine Beziehung zu den Fans?

Es geht nur zusammen. Wenn die Unterstützung und die Begeisterung der Fans da sind, macht Fußball Spaß. In einem Stadion, in dem nichts los ist, käme keine Freude auf. Dafür bin ich zu emotional. Die Fans sind das Wichtigste. Das wissen wir oft gar nicht genug zu schätzen, was Fans auf sich nehmen. Ticketpreise, Urlaub nehmen, Auswärtsfahrten, Fahrkosten, das sind alles Dinge, die nicht normal sein dürfen für uns. Das ist aller Ehren wert und ich ziehe vor so einer Leidenschaft den Hut. Deshalb ist mir das auch extrem wichtig.

Für welchen Fußball willst du hier in Regensburg stehen?

Für einen ambitionierten, intensiven und mutigen Fußball. Für einen Fußball, mit dem sich die Leute identifizieren können. Es muss Spaß machen, ins Stadion zu gehen. Die Zuschauer sollen eine Mannschaft sehen, die alles dafür tut, um zu gewinnen, die mutig nach vorne spielt und Torchancen kreiert. Mir wäre es wichtig, dass die Jahnfans nach diesem Jahr unabhängig vom Tabellenplatz sagen: Das war eine Mannschaft, die sich schnell gefunden hat, die an jedem Spieltag alles dafür getan, um Spiele zu gewinnen, die sich voll mit unseren Tugenden -  Intensität, Mut, Ambition – identifiziert und immer so agiert hat.

Welche Komponenten haben dem Jahn Spiel bisher noch gefehlt und was läuft bereits richtig gut?

Wir haben es bisher gegen den Ball gut gemacht bisher, gute Balleroberungen gehabt und auch gute Umschaltmomente kreiert. Was uns aber noch fehlt, ist der Mut und das Selbstvertrauen. Im eigenen Ballbesitz müssen wir klarer und dominanter werden, umso mehr Torchancen zu erzeugen. Das wollen wir noch mehr in unser Spiel bringen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber das Ziel ist es, uns fußballerisch zu verbessern, ohne aber die Basics gegen den Ball zu vernachlässigen.

Auf Absteigern herrscht automatisch etwas mehr Druck. Wie gehst Du damit um?

Druck gehört im Leistungssport und im Profifußball dazu. Wenn wir mit Druck nicht umgehen können, sind wir hier falsch. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Druck ein Privileg ist und bedeutet, dass es um etwas Wichtiges geht und es dir etwas bedeutet. Nur wer Druck verspürt, weiß, dass er bereits etwas geleistet hat. Mir persönlich macht eine solche Situation nichts aus. Ich kenne es von meinen bisherigen Stationen sehr gut. In Schottland habe ich den FC Motherwell im freien Fall übernommen, der VfB Stuttgart stand damals auf dem letzten Tabellenplatz und auch in Wien war die Situation nicht leicht. Es war immer sofort Druck auf dem Kessel. Mir macht es Spaß, auch in den aussichtslosen Momenten das Positive herauszuziehen. Es ist alternativlos, das Positive zu sehen, ohne aber zu vergessen, den Finger in die Wunde zu legen. Sachen schönzureden, gehört nicht zu meinem Ansatz. Ich will die Dinge klar ansprechen und aufzeigen, in welchen Bereichen wir uns noch verbessern müssen und was wir konkret machen können. Ein Weitermachen nach dem Duisburg-Spiel war zum Beispiel keine Option. Man muss die Wahrheit sagen und Klartext sprechen, weil nur angesprochene Sachen verbessert werden können.

 

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