Nach einer Niederlage gilt es wieder aufzustehen und den Fokus auf das nächste Spiel zu legen, in dem wieder alles möglich ist. Dass das manchmal gar nicht so einfach ist, wissen die beiden Jahn Profis Jonas Bauer (21) und Elias Huth (28). Im Rahmen des Projektes “Jahn Motivation” der Sozialinitiative “Jahn Sozial: Brücken für Regensburg” berichten die beiden den Schülern der Abschlussklasse der Mittelschule Wallerfing von ihren Erfahrungen und wie sie es schaffen sich immer wieder aufs Neue zu motivieren und mit Rückschlägen umzugehen.
Als Jonas und Elias in die Aula der Mittelschule Wallerfing kommen, werden sie mit tosenden Applaus empfangen und von Schulleiter Markus Steinhuber herzlich begrüßt. Nach kurzen Blicken durch den Raum ist klar, dass der SSV Jahn Regensburg in der Schule auf hohe Beliebtheit stößt. Zum einen sitzt ein Großteil der Schüler:innen in Jahn Fankleidung in der Aula, vom Trikot bis hin zur Jahn Cap. Zum anderen hängt an der Fensterfront ein großes Banner mit der Aufschrift “Jahn Bande”. “Das ist unser eigener Schul-Fanclub, den wir vor circa einem Jahr gegründet haben”, erzählt Schulleiter Markus Steinhuber stolz. “Wir waren im Rahmen eines Schulausfluges schon bei zwei Spielen, eins davon hat der Jahn gewonnen, das andere war ein Unentschieden”, ergänzte Steinhuber mit einem Lächeln auf den Lippen. Fußballspieler sind oftmals Vorbildfunktionen für junge Menschen- ein Grund für die Schulbesuche der Jahn Profis im Rahmen des Projektes Jahn Motivation. Im Austausch mit den Schülern sprechen Elias und Jonas über Themen wie Eigenmotivation, die Trainer-Spieler-Beziehung, den Umgang mit Drucksituationen und Kritik. Die Parallelen zum Schulalltag lassen sich schnell erkennen.
“Es hat mir ungemein geholfen, ein Ziel vor Augen zu haben und mich auf dieses zu fokussieren, dadurch wusste ich, wofür ich den Aufwand betreibe”, berichtete Jonas Bauer, der auch nach Rückschlägen nie aufgegeben hatte. “Nach Rückschlägen ist es wichtig, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sich stattdessen wieder zurück zu kämpfen und es als zusätzliche Motivation zu sehen”, fügte Jonas an. Sowohl bei Jonas als auch bei Elias hatte die Schule - trotz des hohen Trainingspensums - einen ebenso hohen Stellenwert. “Mir war es wichtig, etwas in der Hand zu haben und ein zweites Standbein zu haben. Es gibt ja keine Garantie, dass der Traum in Erfüllung geht”, erzählt Elias. Aus den Reihen der Abschlussschüler:innen kam die Frage, wie die Spieler mit Druck umgehen. Beide Spieler sind schon seit ihrer Jugend mit Drucksituationen konfrontiert- vom Nachwuchsleistungszentrum bis zum Profibereich. Deshalb haben beide ihre Strategien entwickelt. “Ich kann das ganz gut ausblenden und versuche es vor allem vor und nach dem Spiel zu genießen. Währenddessen bekomme ich nicht viel davon mit, was Außen passiert”, berichtet Elias von seinen Erfahrungen. Bei Jonas ist das ähnlich, für ihn überwiegt die Vorfreude und dient quasi als natürliche Druckbewältigung. Besonders neugierig waren die Schüler:innen auf die Trainer-Spieler-Beziehung. Wie auch bei der Schüler-Lehrer-Beziehung hat der Trainer einen gewissen Einfluss, jedoch bis zu einem gewissen Maß. „Bei einem Trainer nur ein gewisser Teil der Verantwortung”, erklärt Elias. Er appelliert vor allem an die Eigenmotivation: "Jeder ist seines Glückes Schmied.”
Mit diesen Schlussworten ging es in eine kleine Autogrammstunde über. Einige der Schüler:innen nutzen die Chance auch ein Foto mit den Profis zu machen. “Es ist ein tolles Projekt und für uns umso schöner, dass das mit dem Jahn umgesetzt werden konnte, unsere Schüler:innen bekommen nochmal einen anderen Blickwinkel gezeigt”, äußert sich Schulleiter Markus Steinhuber nach dem Gespräch.
„Jahn Motivation“ ist ein Projekt von “Jahn Sozial: Brücken für Regensburg” (maßgeblich gefördert von der TELIS FINANZ AG) und ein Kooperationsangebot für Schulen in Ostbayern, das klare pädagogische Ziele verfolgt. Die Schüler sollen sich während des Projektes mit verschiedenen Aspekten von Motivation auseinandersetzen und selbst neue Wege für ihre Eigenmotivation im Schulalltag entdecken. Dabei sollen die Parallelen zwischen den Aspekten von Motivation im Alltag der Profisportler und im Schulalltag den Schülern dabei helfen, die Bedeutung von Motivation für ihre eigene Lebensentwicklung zu begreifen.