Jahnelf gastiert im letzten Saisonspiel bei Darmstadt 98

Tim Handwerker bereitete beide Tore gegen den KSC per Eckball vor.
Foto: Köglmeier

Nach dem Unentschieden im letzten Heimspiel gegen den Karlsruher SC bestreitet die Jahnelf an diesem Sonntag ihr letztes Saisonspiel beim SV Darmstadt 98. Gegen den KSC holte die Mannschaft von Jahn Interimstrainer Munier Raychouni im Jahnstadion Regensburg ein 2:2-Unentschieden. Zwei Mal kam die Jahnelf nach einem Rückstand zurück, das war ein Novum in der laufenden Saison. Zwei Standardtore, beide nach Ecken von Tim Handwerker, sorgten für den SSV Jahn für einen Punktgewinn gegen die Karlsruher, die vor dem Spieltag noch minimale Chancen auf die Relegation zum Aufstieg hatten. Rasim Bulic und Eric Hottmann erzielten die Tore jeweils mit dem Kopf. “Hätten wir einmal früher angefangen, Standardtore zu erzielen”, äußerte sich Handwerker nach der Partie gegenüber Jahn TV. Raychouni meinte nach der Partie: “In der Halbzeit haben wir die Fehler angesprochen und uns dann mit gutem Pressing mehr Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte erarbeitet, aber meistens hat der erste Pass nach vorne gefehlt. Wir haben unsere Box gut verteidigt und hatten in der ein oder anderen Situation das Quäntchen Glück. Wir wollen jetzt auch im letzten Spiel in Darmstadt die Saison sauber zu Ende spielen."

Gegen Darmstadt 98 möchte sich die Jahnelf mit Anstand aus der Liga und von den treuen Auswärtsfans verabschieden. Ca. 600 Fans werden den SSV nach Hessen begleiten Nach dem Unentschieden am 33. Spieltag steht zwar fest, dass der SSV den 18. Tabellenplatz rechnerisch nicht mehr verlassen kann, trotzdem ist die Motivation hoch, im letzten Auswärtsspiel endlich die lang ersehnten drei Punkte in der Fremde zu holen. Außerdem hat der Jahn die Chance, viermal in Folge zu punkten. Interimstrainer Raychouni äußerte sich vor dem Spiel über einen möglichen Spannungsabfall: “Es geht in einem sportlichen Wettkampf immer um irgendwas, als Spieler bist du immer unter Beobachtung und willst dich von deiner besten Seite präsentieren. Wir wollen einen erfolgreichen Abschluss finden und sind gut vorbereitet.”

Personell fehlen weiterhin die Langzeitverletzten Oscar Schönfelder, Louis Breunig, Kai Pröger und Bene Saller. Andi Geipl (kleiner operativer Eingriff) und Robin Ziegele (muskulär) sind diese Woche wieder weitestgehend ins Training eingestiegen und sollten wieder eine Option sein.

„Wir bereiten uns im Detail auf das Spiel vor und wollen auswärts ein gutes Spiel abliefern, das sind wir den Fans schuldig.“

Jahn Interimstrainer Munier Raychouni vor dem Spiel gegen Darmstadt 98

Für Darmstadt geht es - ähnlich wie für den SSV Jahn - an diesem letzten Spieltag lediglich darum, sich gut von den Fans und der Liga zu verabschieden. Weder nach oben können die Lilien schauen, noch müssen sie sich Gedanken machen, noch einmal unten rein zu rutschen. Das sah zu anderen Zeitpunkten dieser Saison aber oft ganz anders aus. Nach dem 4. Spieltag stand die Mannschaft auf dem Relegationsplatz und hatte einen Punkt aus den ersten vier Spielen geholt. Nach einer 0:4-Niederlage gegen die SV Elversberg trat der langjährige Lilien-Coach Torsten Lieberknecht von seinem Traineramt zurück und verließ den Verein. Daraufhin übernahm Florian Kohfeldt den Posten vom Chef-Trainer und startete mit einer beachtlichen Quote in seinen Job. 23 Punkte holten die Darmstädter aus den ersten zwölf Partien unter dem neuen Coach, der Abstand zu den Aufstiegsplätzen lag zu diesem Zeitpunkt nur noch bei vier Punkten. Doch diese Serie brach am 17. Spieltag, als der SSV Jahn die Lilien im Jahnstadion Regensburg mit 2:1 besiegte. Seitdem befindet sich Darmstadt im gesicherten Mittelfeld, ohne große Bewegung nach oben oder nach unten. Mit 53 erzielten Toren liegen die Hessen über dem Durchschnitt in der Liga, 479 Torschüsse haben sie diese Saison bereits abgegeben, das ist der drittbeste Wert der Liga.

Das letzte Spiel am 33. Spieltag verloren die Lilien beim 1. FC Kaiserslautern mit 1:2. Doch die Mannschaft von Florian Kohfeldt möchte sich, auch wenn es um nichts mehr geht, gut aus der Saison verabschieden, aber der Coach warnt seine Mannschaft: “Es ist schwierig, gegen Mannschaften die wie Regensburg Fußball spielen, Balleroberungen zu haben, weil das Spiel weit auseinander gezogen ist, dafür wollen wir Lösungen finden.”

„Das Hinspiel war mit Abstand das schlechteste Saisonspiel, seitdem ich Trainer bin. Das wollen wir am Sonntag anders machen.“

Darmstadt Chef-Trainer Florian Kohfeldt vor dem Spiel

Die letzte Begegnung der beiden Mannschaften brachte einen fulminanten Sieg für die Jahnelf. Nach Wochen des Wartens auf einen Sieg sollte es gegen die Lilien am letzten Spieltag vor der Winterpause endlich wieder mit einem dreifachen Punktgewinn klappen. Durch Tore von Kai Pröger (65. Minute) und Noah Ganaus (90.+1) ging die Jahnelf 2:0 in Führung, ehe Darmstadt durch Klefisch (90.+3) noch einmal ran kam und das Spiel wieder spannend machte. Doch die Jahnelf warf alles rein und behielt die drei Punkte nach einem 2:1-Sieg im Jahnstadion Regensburg.

Das Hinspiel gewann die Jahnelf mit 2:1.
Foto: Janne

Der SV Darmstadt 98 ist eine der wenigen Mannschaften, die es in nur fünf Jahren geschafft hat, von der vierthöchsten Liga in das deutsche Oberhaus, also die 1. Bundesliga aufzusteigen. In der Saison 2010/11 spielten die Lilien noch in der Regionalliga Süd, mit einem seinesgleichen suchenden Durchmarsch schafften sie in der Saison 2014/15 den spektakulären Aufstieg in die 1. Bundesliga. Mit dem 14. Platz hielten sie in ihrer ersten Saison direkt die Klasse, ehe sie im Jahr 2017 wieder den Weg in die 2. Bundesliga antreten mussten. Seither bewegen sich die Lilien meistens im Mittelfeld der 2. Liga, mit Ausnahme der Saison 2023/24, in der sie noch einmal in der 1. Bundesliga vertreten waren, aber als 18. sofort wieder abgestiegen sind.

Wie jeden Spieltag haben alle Fans die Möglichkeit, das Spiel über die bekannten Kanäle zu verfolgen. Der Live-Ticker berichtet live vom Geschehen auf dem Platz. Auf den Social Media-Kanälen erfahrt Ihr alles, was sonst so dazugehört und auch der Turmfunk überträgt den 34. Spieltag live aus dem Merck-Stadion am Böllenfalltor. Auf Jahn TV seht Ihr ab Dienstag alle Highlights und Interviews im “Jahn Blick”.